Was für eine Achterbahnfahrt! Oracles jüngster Quartalsbericht entfesselte eine beispiellose Rally, gefolgt von einem brutalen Absturz – alles getrieben von einer einzigen, atemberaubenden Prognose. Die KI- und Cloud-Projektionen des Software-Riesen elektrisierten die Märkte, doch die anschließende Gewinnmitnahme zeigt: Die Realität holt selbst die kühnsten Fantasien ein.
KI-Boom treibt historische Rally
Der Auslöser der extremen Volatilität war eindeutig: Oracle veröffentlichte Zahlen für das erste Fiskalquartal 2026, die zwar leicht unter den Erwartungen lagen, aber mit ihren Zukunftsprognosen alles in den Schatten stellten. Der absolute Knackpunkt: Die sogenannten „Remaining Performance Obligations“ – also die vertraglich gesicherten zukünftigen Erträge – explodierten um satte 359 Prozent auf 455 Milliarden Dollar.
Grund für diesen gewaltigen Backlog waren vier Multi-Milliarden-Deals, die das Unternehmen in diesem Quartal abschließen konnte. Diese Zahlen übertrafen alle Erwartungen und signalisierten der Wall Street, dass Oracle im KI-Wettrennen plötzlich ganz vorne mitspielt.
Euphorie schlägt in Ernüchterung um
Die Reaktion war historisch: Die Aktie schoss am Mittwoch um 36 Prozent in die Höhe – der beste Tag seit 1992. Der Marktwert kletterte über 922 Milliarden Dollar, ein Allzeithoch schien nur der Beginn einer neuen Ära zu sein.
Doch die Euphorie war von kurzer Dauer. Bereits am Donnerstag setzte die Gewinnmitnahme ein mit einem Minus von 6,2 Prozent. Der Freitag setzte dem Ganzen die Krone auf: Weitere 5 Prozent Verlust brachten den zweitägigen Gesamtrutsch auf über 11 Prozent. Die Luft ist raus – vorerst.
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Zahlen hinter dem Chaos
Was treibt diese extreme Bewertung wirklich? Es sind die Projektionen, nicht die vergangenen Leistungen:
- Vertragsbestand: 455 Milliarden Dollar an gesicherten zukünftigen Erträgen (+359% zum Vorjahr)
- Cloud-Wachstum: 28% Anstieg auf 7,2 Milliarden Dollar im Quartal
- Explosive Prognose: OCI-Umsatz soll im laufenden Jahr um 77% auf 18 Milliarden Dollar wachsen
- Langfristvision: 144 Milliarden Dollar OCI-Umsatz innerhalb der nächsten fünf Jahre angepeilt
- Massive Investitionen: 35 Milliarden Dollar Kapitalausgaben für den Ausbau der Rechenzentren
Wall Street setzt auf die KI-Wette
Trotz des Rückschlags bleibt Oracle für viele Analysten ein Top-Pick im KI-Umfeld. Melius Research und Jefferies erhöhten ihre Kursziele auf 370 bzw. 360 Dollar – eine klare Ansage, dass der langfristige Trend intakt bleibt. Allerdings hat die jüngste Rally die Bewertung in premiumhafte Sphären getrieben: Das KGV liegt bei etwa 45,3.
Die Frage ist nun: Handelt es sich bei dem Rücksetzer um eine gesunde Konsolidierung nach einem überhitzten Anstieg – oder sieht der Markt bereits die Grenzen von Oracles ambitionierten Wachstumszielen? Die nächsten Handelstage werden zeigen, ob die Bullen die Kontrolle zurückgewinnen oder die Gewinnmitnahme weitergeht.
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