Oracle Aktie: Historischer Einbruch

Oracle verzeichnet den größten Börsenwertverlust seit der Dotcom-Blase, getrieben von Sorgen um einen riesigen OpenAI-Vertrag und steigenden Investitionskosten.

Kurz zusammengefasst:
  • Quartalsverlust von rund 30 Prozent an Börsenwert
  • Massiver 300-Milliarden-Dollar-Deal mit OpenAI in der Kritik
  • Auftragsbestand explodiert um über 400 Prozent
  • TikTok-Joint-Venture sorgt für kurze Erholung

Oracle erlebt derzeit das schwierigste Quartal seit dem Platzen der Dotcom-Blase vor über zwei Jahrzehnten. Die Euphorie um künstliche Intelligenz, die den Kurs lange antrieb, ist einer tiefen Skepsis gewichen. Anleger hinterfragen zunehmend, ob die massiven Infrastruktur-Investitionen und die enorme Abhängigkeit von OpenAI tatsächlich tragfähig sind.

Zweifel an der KI-Strategie

Der Software-Riese hat in diesem Quartal rund 30 Prozent an Börsenwert verloren. Auslöser für den massiven Abverkauf waren die jüngsten Quartalszahlen (Q2 Fiskaljahr 2026), die sowohl beim Umsatz als auch beim freien Cashflow enttäuschten. Zwar stieg der Umsatz um 14 Prozent auf 16,1 Milliarden US-Dollar, verfehlte damit jedoch die Erwartungen der Wall Street.

Oracle

US68389X1054
-
Heute: -
7 Tage: -

Das Kernproblem liegt jedoch tiefer: Analysten sorgen sich um einen gigantischen 300-Milliarden-Dollar-Vertrag mit OpenAI, der 2027 starten soll. Marktbeobachter stellen offen die Frage, ob der ChatGPT-Macher angesichts seines hohen Kapitalverbrauchs diese Verpflichtungen überhaupt erfüllen kann. Die Ratingagentur D.A. Davidson warnte bereits, dass Oracle sein Investment-Grade-Rating nur noch mit Mühe halte, solange der OpenAI-Deal nicht neu strukturiert werde.

Wie nervös der Markt auf Finanzierungsfragen reagiert, zeigte sich, als der Investor Blue Owl Capital kurzfristig aus einem geplanten 10-Milliarden-Dollar-Rechenzentrumsprojekt ausstieg. Auch wenn Oracle schnell Ersatz fand, verdeutlichte der Vorfall die enormen Ausführungsrisiken.

Gemischte Signale in den Büchern

Trotz der Kursverluste zeigen die Bücher von Oracle ein massives Wachstum bei den zukünftigen Verpflichtungen, was die hohe Nachfrage unterstreicht:

  • Auftragsbestand (RPO): 523 Milliarden US-Dollar (+438 % zum Vorjahr)
  • Cloud-Infrastruktur-Umsatz: 4,1 Milliarden US-Dollar (+68 %)
  • Investitionsausgaben (CapEx): Prognose von 50 Milliarden US-Dollar für 2026

Diese aggressiven Ausgabenpläne stoßen bei Bären auf Kritik. Sie warnen vor einem massiven Druck auf die Margen, die von ehemals 77 Prozent auf unter 50 Prozent im Jahr 2030 fallen könnten.

TikTok-Deal sorgt für Entlastung

Einen Lichtblick gab es kurz vor Weihnachten: Die Bestätigung des Joint Ventures für das US-Geschäft von TikTok sorgte für eine spürbare Erholung. Oracle sichert sich dabei nicht nur einen 15-prozentigen Anteil an TikToks US-Sparte, sondern fungiert auch als exklusiver Cloud-Provider.

Dieser Deal beruhigte die Gemüter etwas und führte zu einer Gegenbewegung. Nach den heftigen Verlusten konnte die Aktie auf Wochenbasis wieder deutlich zulegen (+20,43 %), notiert aber weiterhin fast 30 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch.

Die neuen Co-CEOs Clay Magouyrk und Mike Sicilia stehen nun unter enormem Druck. Um das ambitionierte Umsatzziel von 225 Milliarden US-Dollar bis 2030 zu erreichen, muss der massive Auftragsbestand fehlerfrei in Umsatz umgewandelt werden, bevor die steigenden Kosten die Profitabilität zu stark belasten.

Oracle-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Oracle-Analyse vom 27. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Oracle-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Oracle-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 27. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Oracle: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Weitere Artikel zu Oracle

Neueste News

Alle News

Oracle Jahresrendite

Rechtliche Hinweise zu den Hebelprodukten