Oracle Aktie: Jetzt oder nie?

Oracle steht vor entscheidender Quartalsbilanz am 10. Dezember. Analysten sind gespalten zwischen enormem Kurspotenzial durch KI und Cloud sowie Bedenken über Schulden und Klumpenrisiken.

Kurz zusammengefasst:
  • HSBC sieht fast 100 Prozent Kurspotenzial für Oracle
  • Vertragspipeline übersteigt 500 Milliarden US-Dollar
  • Kritik an Abhängigkeit von OpenAI-Verträgen
  • Alle Augen auf Cloud-Wachstum und Schulden am 10.12.

Oracle steht vor einem entscheidenden Moment: Am 10. Dezember legt der Software-Riese seine Quartalszahlen vor – und die Erwartungen könnten kaum unterschiedlicher sein. Während ein Analystenlager von „transformativen KI-Chancen“ schwärmt, warnen andere vor Klumpenrisiken und steigender Schuldenlast. Nach einem brutalen November-Absturz von über 20 Prozent stellt sich die Frage: Kaufchance oder Warnsignal?

HSBC sieht 90 Prozent Kurspotenzial

Die britische Investmentbank HSBC bekräftigte am 3. Dezember ihr „Buy“-Rating mit einem Kursziel von 382 US-Dollar – und damit fast doppelt so viel wie der aktuelle Kurs. Die Analysten sehen Oracle als heimlichen Gewinner im Kampf gegen AWS und Azure: Das Unternehmen habe über ein Jahrzehnt lang „akribisch geplant, Marktanteile von den etablierten Playern zu übernehmen“.

Besonders beeindruckend: Oracles vertragliche Auftragspipeline (RPO) überschreitet mittlerweile die Marke von 500 Milliarden US-Dollar. HSBC ist überzeugt, dass der Konzern seine massive Rechenzentrumsexpansion stemmen kann, ohne sein Investment-Grade-Rating zu gefährden – unter anderem durch Joint Ventures und Zweckgesellschaften.

Doch nicht alle teilen diese Euphorie: DA Davidson senkte das Kursziel kürzlich von 300 auf 200 Dollar. Grund: die starke Abhängigkeit von OpenAI-Verträgen und wachsende Kreditrisiken.

OpenAI-Poker und AWS-Allianz

Ein zentraler Streitpunkt bleibt Oracles Engagement bei OpenAI. Wie Deutsche Bank betont, bekomme Oracle „kaum oder gar keine Anerkennung“ für dieses Geschäft. Die Frage ist: Wann zahlen sich die milliardenschweren KI-Verträge tatsächlich aus – und wie profitabel werden sie sein?

Parallel dazu baut Oracle seine Multi-Cloud-Strategie aus: Anfang Dezember kündigte das Unternehmen eine erweiterte Partnerschaft mit Amazon Web Services an. Kunden können nun Verschlüsselungsschlüssel für Exadata-Datenbanken zentral über AWS verwalten – ein wichtiger Schritt für Compliance-Anforderungen und hybride Cloud-Architekturen.

Alle Augen auf den 10. Dezember

Am Mittwochabend (nach US-Börsenschluss) wird Oracle Farbe bekennen müssen. Investoren achten vor allem auf diese Punkte:

  • Cloud-Umsatzwachstum: Im ersten Quartal legte der Cloud-Bereich um 28 Prozent zu – kann Oracle das Tempo halten?
  • RPO-Entwicklung: Die vertraglichen Verpflichtungen explodierten im Vorquartal um 359 Prozent auf 455 Milliarden Dollar
  • OpenAI-Update: Klarheit über Zeitplan und Profitabilität der KI-Deals
  • Verschuldung: Wie finanziert Oracle die Infrastruktur-Offensive ohne die Bilanz zu überstrapazieren?

Der Analystenkonsens erwartet für das Geschäftsjahr 2026 einen Gewinn je Aktie von 6,81 Dollar – ein Plus von knapp 13 Prozent. Das durchschnittliche Kursziel von 43 Analysten liegt bei rund 325 Dollar, was über 60 Prozent Aufwärtspotenzial implizieren würde.

Ambitionierte Ziele, hohe Erwartungen

Oracle hat sich selbst unter Druck gesetzt: Das Management peilt für 2026 einen OCI-Umsatz von 18 Milliarden Dollar an – bis 2030 sollen es sogar 144 Milliarden sein. Gelingt diese Transformation, wäre die aktuelle Bewertung von knapp 30x den erwarteten Gewinn gerechtfertigt. Scheitert sie, droht weiteres Abwärtspotenzial.

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