Oracle steht vor einem Dilemma: Während das Unternehmen mit dem TikTok-Deal einen strategischen Coup landet, wächst die Sorge um die Schuldenlast. Um die milliardenschweren KI-Verträge zu erfüllen, muss der Konzern seine Infrastruktur massiv ausbauen – und das kostet. Kritiker warnen vor negativen Cashflows.
Der TikTok-Deal als Lichtblick
Am 22. Dezember wurde bekannt, dass Oracle gemeinsam mit Silver Lake und MGX eine Mehrheitsbeteiligung an „TikTok USDS Joint Venture LLC“ übernimmt. Das Konsortium erwirbt 45 Prozent, während ByteDance 20 Prozent behält. Für Oracle besonders relevant: Das Unternehmen wird ab dem 22. Januar 2026 exklusiver Cloud-Anbieter für TikToks US-Daten.
Dieser Vertrag sichert Oracle einen prominenten Kunden und stärkt die Position im Wettbewerb mit AWS und Azure. Die Partnerschaft zeigt, dass die Technologie des Konzerns bei kritischen Infrastrukturprojekten gefragt ist.
Die Kehrseite: Investitionen und Verschuldung
Doch die positiven Nachrichten werden von wachsenden Bedenken überschattet. Jim Cramer bezeichnete Oracle am 23. Dezember als „größten Hinterhalt in diesem Markt“ und verwies auf die hohe Verschuldung.
Der Hintergrund: Oracle hat Verträge mit einem Gesamtvolumen von über 500 Milliarden Dollar gesichert – allein 300 Milliarden Dollar entfallen auf OpenAI. Um die Aufträge zu erfüllen, plant der Konzern für das Geschäftsjahr 2026 Investitionen von 50 Milliarden Dollar – doppelt so viel wie ursprünglich veranschlagt.
Die Zahlen im Detail:
* Nettoverschuldung: rund 90 Milliarden Dollar
* Erwarteter operativer Cashflow: 25 Milliarden Dollar
* Geplante Investitionen: 50 Milliarden Dollar
* Kürzlich emittierte Anleihen: 18 Milliarden Dollar
Analysten rechnen damit, dass der freie Cashflow negativ werden könnte. Zudem gibt es Berichte über Finanzierungsprobleme beim „Stargate“-Projekt: Die Investmentfirma Blue Owl Capital soll sich aus einer geplanten Finanzierung über 10 Milliarden Dollar für ein Rechenzentrum in Michigan zurückgezogen haben.
Analysten bleiben optimistisch
Trotz der Schuldenproblematik sehen die meisten Analysten weiteres Kurspotenzial. Wells Fargo bewertet die Aktie mit „Overweight“ und einem Kursziel von 280 Dollar – das entspräche einem Aufschlag von rund 40 Prozent. Evercore hat Oracle sogar zum „Top Pick“ für 2026 ernannt.
Der Konsens liegt deutlich über dem aktuellen Niveau von rund 198 Dollar. Entscheidend wird sein, ob Oracle die Marke von 200 Dollar nachhaltig überwinden kann. Der Auftragsbestand von 523 Milliarden Dollar stützt die These der KI-Bullen – doch die Finanzierung bleibt das zentrale Risiko.
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