Oracle Aktie: Verwirrte Aussichten

Oracle verhandelt über 38 Milliarden Dollar Kredit für OpenAI-Rechenzentren, während die Schuldenlast und Abhängigkeit vom KI-Pionier Anleger verunsichern.

Kurz zusammengefasst:
  • 38 Milliarden Dollar Kredit für OpenAI-Projekte
  • Zwei Drittel des Auftragsbestands an einem Kunden
  • Schuldenlast erreicht besorgniserregende Höhe
  • Aktie verliert 30 Prozent innerhalb zwei Monate

Oracle jagt die KI-Revolution – doch der Preis dafür ist gewaltig. Der Software-Riese verhandelt über einen Kredit von satten 38 Milliarden Dollar, um Rechenzentren für OpenAI zu bauen. Es wäre eine der größten KI-Finanzierungen der Geschichte. Gleichzeitig türmt sich ein Schuldenberg auf, der Kreditanalysten nervös macht. Und das ist noch nicht alles: Fast zwei Drittel des 500-Milliarden-Auftragsbestands hängen an einem einzigen Kunden. Wird Oracle zum Gefangenen seiner eigenen Wachstumsstrategie?

38 Milliarden Dollar – und kein Ende in Sicht

Die Dimensionen sind atemberaubend. Laut Financial Times laufen Bankengespräche über 38 Milliarden Dollar für neue Rechenzentren in Texas und Wisconsin – gemeinsam mit Vantage Data Centers, speziell für OpenAI. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Oracle hat in diesem Jahr bereits massiv Kapital aufgenommen:

  • 18 Milliarden Dollar über Anleihen
  • 18 Milliarden Dollar Kredit für ein Projekt in New Mexico
  • 38 Milliarden Dollar neue Finanzierung in Verhandlung

Die Schuldenlast explodiert. Morgan Stanley schlägt Alarm: Die Kosten für fünfjährige Credit-Default-Swaps kletterten im November auf 1,25 Prozentpunkte – der höchste Stand seit 2022. Die Investmentbank warnt, dass die Spreads 2026 auf über 1,5 Prozentpunkte steigen könnten, falls Oracle keine klarere Finanzierungsstrategie offenlegt.

Gefährliche Abhängigkeit von OpenAI

Der Deal mit OpenAI ist gigantisch – und riskant. Rund zwei Drittel von Oracles 500-Milliarden-Auftragsbestand hängen am KI-Pionier. OpenAI mietet Cloud-Infrastruktur über Oracle Cloud Infrastructure, geschätzte Kosten: etwa 60 Milliarden Dollar pro Jahr. Eine solche Kundenkonzentration ist extrem ungewöhnlich und macht Oracle verwundbar.

CFO Doug Kehring betont die Stabilität der Verträge: nicht kündbar, nicht an Meilensteine gebunden, GPUs und Rechenzentrumskapazität bei Vertragsabschluss gesichert. Doch was passiert, wenn OpenAIs Wachstum stockt? Oder wenn sich die KI-Landschaft verschiebt?

Deutsche Bank rechnet vor: Ohne OpenAI-Umsätze könnte der Gewinn pro Aktie bis 2030 um 4 bis 17 Dollar sinken, der freie Cashflow um 10 bis 31 Milliarden Dollar schrumpfen. Dennoch bleiben viele Analysten optimistisch – HSBC sieht ein Kursziel von 382 Dollar, Guggenheim nennt Oracle eine „Dekaden-Aktie“.

Anleger verlieren die Nerven

Die Börse ist skeptischer. Oracle hat in den letzten zwei Monaten rund 30 Prozent an Wert verloren. Der massive Kapitalbedarf, die Schuldenflut und die OpenAI-Abhängigkeit verunsichern.

Entscheidend wird der Earnings Call am 15. Dezember. Analysten erwarten für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2026 einen Gewinn von 1,64 Dollar je Aktie bei Umsätzen von 16,20 Milliarden Dollar. Doch die eigentliche Frage lautet: Wie will Oracle die Stargate-Initiative und die weiteren Rechenzentren finanzieren? Management gibt sich gelassen: Ein Großteil der Ausgaben liege 12 bis 18 Monate in der Zukunft, man habe Optionen – Fremdkapital, Lieferantenfinanzierung oder sogar Eigenkapital.

Die KI-Plattform soll bis 2030 auf etwa 20 Milliarden Dollar Umsatz wachsen – ein jährliches Plus von rund 50 Prozent über fünf Jahre. Ob Oracle diese aggressive Expansion stemmen kann, ohne die Bilanz zu sprengen, wird die Aktie in den kommenden Quartalen bestimmen.

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