Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Orior steckt in der tiefsten Krise seiner jüngeren Geschichte. Nach einem „happigen Verlust“ im Vorjahr und gestrichener Dividendenzahlung zwingen nun drastische Sanierungsmaßnahmen den Konzern zum radikalen Umbau. Doch kann der Verkauf von Geschäftsteilen und eine Fokussierung auf den Heimmarkt die Aktie wirklich retten?
Düstere Analystenstimmung: Acht von elf sagen „Verkaufen“
Die Skepsis an der Börse ist greifbar. Von elf analysierenden Häusern raten aktuell ganze acht zum Verkauf der Orior-Aktie, nur drei sehen sie als Halteposition. Das durchschnittliche Kursziel von 16,83 CHF deutet auf minimales Aufwärtspotenzial hin – eine deutliche Sprache für einen Titel, der massive Glaubwürdigkeitsprobleme hat.
Die Halbjahreszahlen zeigten zwar keinen weiteren Absturz, aber klare Schwächen:
– Nettoerlöse sanken um 2,9% auf 304,9 Millionen CHF
– EBITDA belief sich auf 16,3 Millionen CHF
– Nettoverschuldung bleibt mit 173 Millionen CHF bedrohlich hoch
Radikalkur: Verkauf und Restrukturierung als letzte Rettung?
Die Management-Maßnahmen lesen sich wie das Eingeständnis einer gescheiterten Strategie. Innerhalb der nächsten zwölf Monate soll die Albert Spiess AG komplett reorganisiert werden. Noch weitreichender: Das Kompetenzzentrum Culinor Food Group steht zum Verkauf – eine Notbremse, um die Schuldenlast im „hohen zweistelligen Millionenbereich“ zu reduzieren.
Doch genau hier liegt das Kernproblem: Der Verschuldungsgrad liegt bei 5,2x und damit mehr als doppelt so hoch wie der Zielwert von unter 2,5x. Kein Wunder, dass das Unternehmen die Kreditauflagen in der Vergangenheit nicht erfüllen konnte und nun bis September 2029 um eine Verlängerung des Kreditrahmens ringt.
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Technisches Bild: Erholung oder Dead-Cat-Bounce?
Die jüngste Kursentwicklung zeigt die Zerreißprobe: Nach einem dramatischen Verfall auf 11,60 CHF im Juli zeigt sich zwar eine leichte Erholung auf 16,12 CHF. Doch die Distanz zum 52-Wochen-Hoch bei 53,00 CHF beträgt noch immer satte -69,58%.
Besonders bemerkenswert: Der RSI von 66,7 deutet auf überhitzte Kauflaune hin – eine gefährliche Konstellation bei fundamental so angeschlagenen Titeln.
Fazit: Warten auf die Wende
Orior befindet sich in einem Marathonlauf gegen die Zeit. Die angekündigten Maßnahmen klingen zwar entschlossen, doch ob Verkäufe und Restrukturierung den erhofften Schuldenabbau bringen, bleibt reine Spekulation. Bis konkrete Erfolge sichtbar werden, dürfte die Aktie weiter ein Spielball der Zweifel bleiben.
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