Orsted Aktie: Gegenläufige Signale

Orsted erleidet einen Kurssturz durch US-Projektstopp, während ein milliardenschwerer Verkauf in Taiwan die Bilanz stärkt. Der Markt bewertet die widersprüchlichen Signale.

Kurz zusammengefasst:
  • US-Behörde stoppt Pachtvergabe für Offshore-Projekte
  • Aktie verliert bis zu 15 Prozent nach Ankündigung
  • Verkauf von Windpark-Anteil in Taiwan für 5 Mrd. DKK
  • Markt fokussiert sich auf regulatorische Risiken in USA

Orsted steckt in einer unruhigen Phase. Auf der einen Seite belastet ein harter Rückschlag in den USA den Kurs, auf der anderen Seite stärkt ein großes Projektgeschäft in Taiwan die Bilanz. Wie ordnet der Markt diese widersprüchlichen Entwicklungen aktuell ein?

US-Projektstopp löst Kursrutsch aus

Auslöser der jüngsten Schwäche war eine Entscheidung des US-Innenministeriums zu Wochenbeginn. Die Behörde setzte die Vergabe von Pachtverträgen für fünf große Offshore-Windprojekte an der US-Ostküste aus.

Orsted

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Begründet wurde der Schritt mit nationalen Sicherheitsbedenken, insbesondere möglichen Störungen von Radarsystemen. Die Eingriffe der Regulierer trafen die Branche empfindlich – und Orsted besonders deutlich.

Am Tag der Ankündigung brach die Aktie um rund 13 bis 15 % in einer Sitzung ein. Der Markt stellt damit vor allem die Planbarkeit und Werthaltigkeit der US-Projektpipeline infrage, die bislang als zentrales Element der Wachstumsstrategie galt. Direkt betroffen ist unter anderem das Projekt Revolution Wind, ein Schlüsselbaustein im nordamerikanischen Portfolio.

Die Suspendierung erschwert die Terminplanung und könnte künftige Erlösströme verzögern oder verändern. Anleger preisen daher ein höheres Risiko für die US-Aktivitäten ein.

Verkauf in Taiwan stärkt Bilanz

Kurz vor der Weihnachtspause meldete Orsted dagegen einen Erfolg in Asien. Am Dienstag gab das Unternehmen den Verkauf eines 55%-Anteils am Offshore-Windpark Greater Changhua 2 an Cathay Life Insurance und die verbundene Gesellschaft Cathay Power bekannt.

Die Eckpunkte des Geschäfts:

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  • Objekte: Greater Changhua 2b (im Bau) und Greater Changhua 2a (bereits in Betrieb)
  • Käufer: Cathay Life Insurance, institutioneller Investor aus Taiwan
  • Deal-Volumen: rund 5 Mrd. DKK (etwa 789 Mio. USD)
  • Jahressumme: insgesamt etwa 33 Mrd. DKK an Desinvestitionen im Jahr 2025

Der Verkauf ist ein wichtiger Baustein zur Stärkung der Kapitalstruktur. Die Mittelzuflüsse sollen die Bilanz entspannen und künftige Investitionen ermöglichen – ein relevanter Faktor in einem Umfeld hoher Zinsen und steigender Kosten entlang der Lieferkette.

Damit unterstreicht Orsted seine Fähigkeit, entwickelte Projekte teilweise zu veräußern, Kapital freizusetzen und dennoch operativ an den Anlagen beteiligt zu bleiben.

Marktstimmung und Risikobild

Trotz der positiven Nachricht aus Taiwan bleibt die Stimmung gegenüber der Aktie angespannt. Der Projektstopp in den USA sorgt für Unsicherheit über Zeitpläne, Cashflows und mögliche Wertberichtigungen. Das führt dazu, dass der Markt dem regulatorischen Risiko in den USA derzeit ein höheres Gewicht beimisst als den Fortschritten in Asien.

Auffällig ist die regionale Spreizung der Risikolage: Während Orsted in Taiwan erfolgreich Kapital recycelt, wächst in den USA der Druck durch politische und regulatorische Entscheidungen. Investoren passen entsprechend die Risikoaufschläge für Offshore-Windentwickler mit starker US-Exponierung an.

Die Folge sind deutliche Kursschwankungen. Die Aktie bewegt sich in einer Phase hoher Volatilität, da Marktteilnehmer auf weitere Signale zur Dauer und Reichweite der US-Lease-Suspendierungen warten.

Finanzielle Folgen im Blick

Die rund 5 Mrd. DKK aus der Taiwan-Transaktion verschaffen dem Unternehmen kurzfristig finanziellen Spielraum und stützen wichtige Bilanzkennzahlen. Gleichzeitig bleibt die Gefahr, dass Verzögerungen oder mögliche Projektanpassungen in den USA in den kommenden Quartalen zu Abschreibungen oder einer angepassten Ergebnisprognose führen könnten.

Die starke Kursreaktion zu Wochenbeginn zeigt, dass der Markt derzeit eher langfristige strukturelle Risiken im US-Geschäft einpreist, als die positiven Effekte der Asset-Rotation in Asien in den Vordergrund zu stellen. Entscheidend wird nun, welche Informationen nach der Weihnachtspause folgen: Wenn der Handel wieder anläuft, dürften neue Stellungnahmen des US-Innenministeriums und konkrete Aussagen des Managements zum weiteren Vorgehen bei den ausgesetzten Ostküstenprojekten im Fokus stehen und die nächste Kursrichtung vorgeben.

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