Orsted Aktie: Gegenwind aus den USA

Während Orsteds Offshore-Windpark in Deutschland erstmals Strom einspeist, droht in den USA neue regulatorische Verzögerung. Die Aktie leidet unter der Unsicherheit und den Folgen der Kapitalerhöhung.

Kurz zusammengefasst:
  • US-Justizministerium fordert Überprüfung von New England Wind
  • Deutschlands größter Offshore-Windpark speist erstmals Strom ein
  • Aktienkurs verliert seit Jahresbeginn rund 60 Prozent
  • Kapitalerhöhung von etwa 9 Milliarden USD belastet Aktie

Der dänische Energiekonzern liefert aktuell widersprüchliche Signale: Während in Deutschland ein wichtiges Großprojekt erstmals Strom liefert, droht in den USA neuer juristischer Ärger. Anleger reagieren nervös auf einen Vorstoß des US-Justizministeriums, der die Hoffnungen auf eine Beruhigung des Nordamerika-Geschäfts dämpft.

Neuer Regulierung-Druck

Verantwortlich für die gedrückte Stimmung zum Wochenausklang ist ein Antrag des US-Justizministeriums (DOJ) vom 2. Dezember. Die Behörde fordert eine erneute Überprüfung der Genehmigung für das Projekt „New England Wind“. Das Bureau of Ocean Energy Management (BOEM) beabsichtigt offenbar, den Bau- und Betriebsplan unter den geänderten regulatorischen Rahmenbedingungen der aktuellen Administration neu zu bewerten.

Dieser Schritt wiegt schwer, da er die Hoffnung auf Stabilität zunichtemacht. Erst im September hatte Orsted mit einer einstweiligen Verfügung für das Projekt „Revolution Wind“ einen juristischen Sieg errungen, der einen Baustopp verhinderte. Der aktuelle Vorstoß beim „New England Wind“-Projekt zeigt jedoch, dass die regulatorischen Risiken in den USA weiterhin akut sind und Zeitpläne massiv gefährden können.

Operativer Erfolg in Deutschland

Völlig anders stellt sich die Lage in Europa dar. Hier meldete das Unternehmen einen bedeutenden operativen Fortschritt: Der Offshore-Windpark „Borkum Riffgrund 3“ speiste am Dienstag erstmals Strom in das deutsche Netz ein.

Das gemeinsam mit Nuveen Infrastructure betriebene Projekt ist für die zukünftige Bilanz von zentraler Bedeutung:
* Dimension: Mit 913 MW Gesamtleistung wird es der größte Offshore-Windpark im deutschen Portfolio.
* Sicherheit: Ein Großteil der Kapazität (786 MW) ist bereits über langfristige Abnahmeverträge an Industriegrößen wie Amazon, BASF, Google und Covestro gebunden.
* Zeitplan: Die vollständige Inbetriebnahme ist fest für das erste Quartal 2026 eingeplant.

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Die Last der Kapitalerhöhung

Trotz der guten Nachrichten aus der Nordsee dominiert an der Börse die Skepsis bezüglich des US-Geschäfts. Die Aktie notiert in der Nähe von 137 Dänischen Kronen (ca. 18,24 Euro) und hat seit Jahresbeginn rund 60 Prozent an Wert verloren.

Der Kurs leidet weiterhin unter den Nachwehen der massiven Kapitalerhöhung im August, bei der rund 60 Milliarden DKK (ca. 9 Mrd. USD) eingesammelt wurden. Dieser Schritt war notwendig geworden, um Abschreibungen zu decken und die Bilanz nach den Turbulenzen im US-Markt zu stabilisieren.

In den kommenden Wochen richten sich die Blicke der Investoren auf Washington D.C., wo Gerichtstermine klären müssen, ob und wie lange die Überprüfung des US-Projekts den Baubeginn verzögert. Parallel dazu bleibt die schnelle Hochlaufphase von „Borkum Riffgrund 3“ bis Anfang 2026 der wichtigste Treiber für eine Stabilisierung des Cashflows.

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