Paradoxe Welt beim dänischen Marktführer: Zwei Großbanken schrauben ihre Kursziele nach oben, doch die Aktie rutscht ab. Anleger ignorieren die eigentlich positiven operative Nachrichten aus Irland und den USA und fokussieren sich stattdessen auf eine skeptische Warnung der Citi-Bank. Ist die Erholung schon wieder vorbei, bevor sie richtig begonnen hat, oder bietet der Rücksetzer eine neue Chance?
Citi warnt: Kein Platz für Fehler
Gestern ging es für das Papier rund 2,1 Prozent abwärts. Der Auslöser war eine nüchterne Analyse, die die Euphorie bremste. Zwar hoben sowohl Citi als auch Morgan Stanley ihre Kursziele an – Citi auf 122 DKK, Morgan Stanley auf 145 DKK – doch der Tenor bleibt vorsichtig.
Besonders der Kommentar der Citi-Analystin Jenny Ping wiegt schwer: Die Aktie sei „perfekt eingepreist“. Das bedeutet im Klartext, dass die aktuelle Bewertung keinerlei Raum für operative Patzer lässt. Die Erholung ist demnach fragil und mit hohen Exekutionsrisiken behaftet. Morgan Stanley bleibt mit einer Einstufung auf „Equal Weight“ ebenfalls neutral und sieht das Risiko-Chancen-Profil auf dem aktuellen Niveau als ausgeglichen an.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Orsted?
Operative Befreiungsschläge
Während der Aktienkurs zittert, liefert das Unternehmen fundamental ab. Die Angst vor einem kompletten Zusammenbruch des US-Geschäfts weicht langsam konkreten Fortschritten.
- Erfolg in Irland: Ein Joint Venture mit ESB sicherte sich den Zuschlag für den 900 MW Offshore-Windpark „Tonn Nua“. Der garantierte Preis von 98,72 Euro pro MWh sichert langfristige Einnahmen ab Mitte der 2030er Jahre.
- US-Comeback: Das Sorgenkind „Revolution Wind“ (704 MW) ist wieder auf Kurs. Nach einem Gerichtsurteil konnten die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden. Das Projekt ist zu 80 Prozent fertiggestellt und soll 2026 ans Netz gehen – die Gefahr einer vollständigen Abschreibung ist damit vom Tisch.
- Solide Basis: Trotz eines Nettoverlusts im dritten Quartal steht nach neun Monaten ein Gewinn von 5,9 Milliarden DKK in den Büchern. Das Narrativ eines sterbenden Geschäftsmodells ist damit widerlegt.
Die Trump-Angst bleibt
Doch warum reagieren Anleger so nervös? Das Damoklesschwert über der Aktie ist die politische Unsicherheit in den USA. Die Citi-Studie verweist explizit auf mögliche Gegenwinde durch die Trump-Administration, die der Offshore-Windindustrie feindlich gegenübersteht.
Nach der massiven Kapitalerhöhung von 60 Milliarden DKK ist die Bilanz zwar saniert, aber das Vertrauen der Märkte muss erst mühsam zurückgewonnen werden. Das Management steht unter massivem Druck: Die Projekte müssen jetzt pünktlich und im Budgetrahmen fertiggestellt werden. Sollte es hier zu erneuten Verzögerungen kommen, dürfte der jüngste Kursrutsch im Vergleich zu dem, was dann folgt, harmlos wirken.
Orsted-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Orsted-Analyse vom 4. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Orsted-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Orsted-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 4. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Orsted: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...