Nach monatelangen Turbulenzen und schmerzhaften Quartalszahlen gibt es für den dänischen Windkraft-Riesen endlich wieder positive Schlagzeilen. Ørsted sichert sich ein massives Projekt in Irland und treibt damit die strategische Rückbesinnung auf den europäischen Heimatmarkt voran. Ist das der ersehnte Wendepunkt nach dem Debakel im US-Geschäft?
Rückzug auf sicheres Terrain
Der Marktführer für Offshore-Windenergie hat in der zweiten irischen Auktion einen entscheidenden Sieg errungen. Das Joint Venture mit dem Partner ESB erhielt den vorläufigen Zuschlag für den Offshore-Windpark „Tonn Nua“ vor der Küste von Waterford. Dieser Erfolg ist mehr als nur ein neuer Auftrag – er ist ein Beweis dafür, dass die neu justierte Strategie greift.
Während das US-Geschäft unter der Trump-Administration massiv unter Druck steht, bietet Europa die dringend benötigte Planungssicherheit. Das irische Projekt kommt mit äußerst attraktiven Konditionen, die den Cashflow langfristig sichern sollen:
- Fester Ertrag: Garantierter Preis von 98,719 Euro pro MWh über 20 Jahre.
- Enorme Kapazität: 900 MW Leistung, genug um die Marktposition zu festigen.
- Klare Zeitlinie: Inbetriebnahme ist für den 1. Januar 2037 geplant, die finale Investitionsentscheidung soll 2031 fallen.
Ein entscheidendes Detail für Anleger: Die teure Infrastruktur zur Netzanbindung übernimmt der irische Betreiber EirGrid. Das senkt das Risiko für Ørsted erheblich.
Harte Einschnitte unumgänglich
Der Erfolg in Irland darf jedoch nicht über die angespannte finanzielle Lage hinwegtäuschen. Erst Anfang des Monats musste das Unternehmen für das dritte Quartal 2025 einen Nettoverlust von 1,7 Milliarden DKK melden. Hauptursache waren die regulatorischen Hürden in den USA.
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Um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen, greift das Management nun hart durch. Die Bilanz wurde durch eine gewaltige Kapitalerhöhung im Oktober 2025 saniert, die satte 60 Milliarden DKK (ca. 9,35 Mrd. USD) in die Kassen spülte – unter massiver Beteiligung des dänischen Staates. Doch das reicht nicht: Bis Ende 2027 werden rund 2.000 Stellen gestrichen. Der Konzern schrumpft sich gesund und fokussiert sich auf die Fertigstellung des bestehenden Portfolios.
Operativ zeigt sich der Kern des Geschäfts, bereinigt um Sondereffekte, zumindest widerstandsfähig: Das EBITDA der ersten neun Monate lag stabil bei 17,0 Milliarden DKK.
Grüne Transformation abgeschlossen?
Mit einer Reduktion der CO2-Emissionen um 98 Prozent im Vergleich zu 2006 hat Ørsted seinen Wandel vom Öl-und-Gas-Konzern zum Erneuerbare-Energien-Player faktisch vollendet. Doch kann das Unternehmen diese ökologische Erfolgsgeschichte nun auch wieder in eine ökonomische verwandeln? Der klare Fokus auf Europa und die Bereinigung der Altlasten sind die ersten Schritte, um das vertane Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.
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