Die KI-Welle hat einen neuen Liebling: Palantir Technologies. Während die Aktie des Datenanalyse-Spezialisten am Dienstag bei 170,69 Dollar schloss, jagt eine Analystenmeldung die nächste. Cantor Fitzgerald, HSBC und Goldman Sachs – alle erhöhen ihre Kursziele deutlich. Der Grund: Das Unternehmen verdient bereits jetzt Milliarden mit künstlicher Intelligenz, während viele Konkurrenten noch im Experimentierstadium stecken. Doch kann der Höhenflug weitergehen, oder droht eine Bruchlandung?
Wall Street wird nervös – vor Begeisterung
Cantor Fitzgerald macht den Anfang und schraubt das Kursziel auf satte 198 Dollar. HSBC folgt mit 197 Dollar, Goldman Sachs legt 188 Dollar vor. Die Botschaft ist klar: Palantir hat den Sprung vom Nischen-Regierungsauftragnehmer zum Enterprise-AI-Champion geschafft. Basis für die Euphorie ist das explosive Wachstum im dritten Quartal: Der Umsatz schoss um 63 Prozent auf 1,18 Milliarden Dollar nach oben. Noch beeindruckender: Im US-Geschäft mit Unternehmenskunden kletterten die Erlöse um 121 Prozent.
Das „Bootcamp-to-Conversion“-Modell von CEO Alex Karp funktioniert: Firmen testen die KI-Plattform, sind begeistert und werden zu zahlenden Dauerkunden. Die Kundenzahl explodiert regelrecht.
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Das Bewertungs-Dilemma
Doch es gibt einen Haken: Die Bewertung. Mit einem geschätzten Forward-KGV zwischen 169 und 183 ist Palantir alles andere als günstig. Auch wenn das Gewinnwachstum anzieht – der aktuelle Kurs von rund 147 Euro (146,86 Euro) hat bereits viel Fantasie eingepreist. Star-Analyst Dan Ives von Wedbush bleibt dennoch optimistisch und sieht Palantir langfristig auf dem Weg zu einer Billionen-Dollar-Bewertung. Seine Begründung: „Palantir ist der Messi der KI.“
Interessant dabei: Trotz der jüngsten Upgrades einzelner Top-Häuser bleibt die durchschnittliche Analystenmeinung vorsichtig. Das Konsens-Rating lautet weiterhin „Halten“, und das durchschnittliche Kursziel liegt unter dem aktuellen Kurs. Die Skepsis ist spürbar – viele trauen dem steilen Anstieg nicht über den Weg.
Jetzt kommt es auf das vierte Quartal an
Die entscheidende Frage lautet: Kann Palantir das dreistellige Wachstum im Unternehmensgeschäft halten? Für das vierte Quartal hat das Management Umsätze zwischen 1,33 und 1,33 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Technisch bewegt sich die Aktie aktuell oberhalb der wichtigen Unterstützung bei 165 Dollar, während das Intraday-Hoch von 175,75 Dollar als nächste Widerstandsmarke gilt. Die nächste große Bewährungsprobe folgt im Februar 2026, wenn Palantir seine Q4-Zahlen vorlegt. Bis dahin dürfte die Aktie zwischen Hoffnung und Höhenangst pendeln.
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