PayPal Aktie: KI-Booster oder Gebühren-Schock?

PayPal verzeichnet starkes Quartalswachstum durch Venmo und Omnichannel-Strategie, während Analysten trotz neuer KI-Kooperationen vorsichtig bleiben.

Kurz zusammengefasst:
  • Venmo steigert Umsatz um 20% im ersten Quartal
  • Neue KI-Partnerschaft mit Perplexity für Chat-Commerce
  • Analysten senken Kursziele trotz Wachstumszahlen
  • Gebührenanpassungen für Krypto-Transaktionen ab Mai

Der Zahlungsriese versucht mit neuen Partnerschaften und KI-gestützter Einkaufserfahrung das Ruder herumzureißen. Doch während erste Zahlen ermutigen, trüben Analysten-Skepsis und anstehende Gebührenerhöhungen das Bild. Gelingt PayPal der Befreiungsschlag?

Wachstumsmotor Venmo und Omnichannel?

PayPal stemmt sich aktiv gegen den Wandel im wettbewerbsintensiven digitalen Zahlungsverkehr. Im ersten Quartal 2025 konnte der Konzern die Transaktionsmarge um beachtliche 7% auf 3,72 Milliarden US-Dollar steigern. Getrieben wurde dieses Wachstum vor allem durch den Omnichannel-Handel, also die Verknüpfung von Online- und Offline-Bezahlmethoden, sowie die beliebte Tochter Venmo. Allein Venmo verzeichnete einen Umsatzanstieg von 20% und trug 18% zum gesamten Zahlungsverkehrsvolumen (TPV) bei. Für das Gesamtjahr 2025 erwartet das Unternehmen ein Wachstum der Transaktionsmarge zwischen 4% und 5% (ohne Zinserträge auf Kundenguthaben). Die Stärke des Portfolios und die direkte Beziehung zu Händlern und Verbrauchern gelten dabei als Schlüsselressourcen.

Neue Allianzen und KI für den Aufschwung?

Um die Marktposition weiter zu festigen, forciert PayPal die Bekanntheit seiner "Buy Now, Pay Later" (BNPL)-Lösungen mit Kampagnen in Großbritannien und Deutschland sowie fortlaufenden Investitionen in Australien, Frankreich, Italien und Spanien. Die in den USA erfolgreiche Omnichannel-Strategie soll international ausgerollt werden. Zusätzlich plant das Unternehmen für das dritte Quartal 2025 die Einführung von NFC-Funktionen in Deutschland und die Ausweitung der "PayPal everywhere"-Initiative auf Großbritannien.

Besonders spannend sind zwei neue Kooperationen:

  • Mit Perplexity soll ein KI-gestützter "Conversational Commerce" entstehen. Kunden könnten dann direkt aus dem Chat-Interface von Perplexity heraus Einkäufe, Buchungen und Käufe per PayPal oder Venmo tätigen.
  • Die Hotelmanagement-Plattform eviivo hat eine erweiterte Integration mit PayPal gestartet, die Hotelbetrieben flexible und sichere Zahlungsoptionen bietet.

Ein wachsendes Partnernetzwerk, zu dem Branchengrößen wie Fiserv, Adyen, Amazon, Global Payments und Shopify gehören, soll die Aussichten ebenfalls verbessern.

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Analysten gespalten: Kursziele sinken trotz Wachstum

Trotz dieser Initiativen und einiger positiver Geschäftszahlen zeigen sich Analysten teils zurückhaltend. So senkte Wells Fargo & Company das Kursziel für die PayPal-Aktie von 80,00 auf 74,00 US-Dollar bei gleichbleibender "Equal Weight"-Einstufung. Auch die Bank of America passte ihr Kursziel von 103,00 auf 93,00 US-Dollar an, behielt aber ihr "Buy"-Rating bei. Needham & Company LLC bestätigte ein "Hold"-Rating. Insgesamt ist das Bild unter den Experten gemischt: Zwei Verkaufsempfehlungen stehen fünfzehn Halteempfehlungen, zwanzig Kaufempfehlungen und einer starken Kaufempfehlung gegenüber.
Kein Wunder also, dass Anleger teils vorsichtig bleiben. Die Aktie hat seit Jahresbeginn immerhin fast 23% an Wert verloren und notiert mit aktuell 64,67 Euro spürbar unter wichtigen gleitenden Durchschnitten wie der 200-Tage-Linie, was den übergeordneten Druck auf den Titel unterstreicht.

Transparenzoffensive und neue Gebührenordnung

Für weitere Aufmerksamkeit sorgt eine angekündigte Aktualisierung der Nutzervereinbarung, die am 16. Juli 2025 in Kraft treten soll. Diese zielt darauf ab, die Unterschiede zwischen PayPal-Geschäfts- und Privatkonten klarer zu definieren und mögliche Maßnahmen bei nicht konformer Kontonutzung zu skizzieren.
Zudem werden bereits ab dem 19. Mai 2025 die Gebühren für Krypto-Transaktionen (Kauf und Verkauf) bis 200 US-Dollar sowie für die Umwandlung zwischen PYUSD und anderen Kryptowährungen angepasst, was für einige Nutzer zu höheren Kosten führen könnte. Als Randnotiz wurde zudem bekannt, dass US-Senator Tommy Tuberville am 15. Mai PayPal-Aktien im Wert zwischen 211.015 und 715.000 US-Dollar veräußert hat.

Es bleibt spannend, ob PayPals Mix aus Innovationsoffensive und strategischen Partnerschaften ausreicht, um im hart umkämpften Fintech-Sektor nachhaltig zu punkten und das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Die entscheidende Frage für die kommenden Monate wird sein, ob der Konzern die Trendwende schafft.

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