Elliott Investment Management hat PepsiCo ins Visier genommen – und der milliardenschwere Aktivisteninvestor meint es ernst. Mit einem 4-Milliarden-Dollar-Einstieg und einem 75-Seiten-Plan fordert Elliott eine radikale Strukturreform des Getränke- und Snack-Riesen. Das Ziel: Bis zu 50 Prozent Kursplus freisetzen. Doch kann der Plan in der komplexen Welt von PepsiCo überhaupt funktionieren?
Machtpoker um die Zukunft von PepsiCo
Der Vorstoß des Aktivisten trifft PepsiCo in einer schwierigen Phase. Das Unternehmen kämpft mit nachlassendem Wachstum in seinen Kernmärkten, während Verbraucher Preiserhöhungen zunehmend ablehnen und zu gesünderen Alternativen wechseln. Elliott kritisiert vor allem zwei Schwachpunkte: das unterdurchschnittlich performende Getränkegeschäft in Nordamerika (PBNA) und die zuletzt schwächelnde Snack-Sparte (PFNA).
Das Kernproblem sieht Elliott in der veralteten Vertriebsstruktur: Während Konkurrent Coca-Cola sein Abfüllnetzwerk erfolgreich ausgelagert hat, hält PepsiCo an der kapitalintensiven eigenen Abfüllung fest. Die Folge: Eine Margendifferenz von bis zu 10 Prozentpunkten zugunsten von Coca-Cola.
Radikaler Umbau als Lösung?
Ellietts Masterplan sieht nichts Geringeres vor als die Abspaltung des gesamten Abfüllnetzwerks – ein Schritt, der Coca-Cola fünf Jahre Transformation abverlangte. Die Argumentation: PepsiCo könnte sich so auf das Kerngeschäft mit Markenaufbau konzentrieren, anstatt in teure Abfüllanlagen zu investieren.
Weitere Forderungen im Detail:
– Verkauf nicht-kerniger Marken wie Quaker Foods (geschätzter Wert: 6 Milliarden Dollar)
– Stopp der aggressiven Investitionssteigerungen (von 3,3 Mrd. 2018 auf 5,3 Mrd. 2024)
– Straffung der überkomplexen Produktpalette (70% mehr SKUs als Coca-Cola bei 15% weniger Umsatz)
Skepsis bei Investoren – zu komplex, zu riskant?
Trotz theoretisch einleuchtender Argumente herrscht unter Aktionären Skepsis. Die größte Sorge: Die Abspaltung des Abfüllnetzwerks wäre ein extrem komplexer, mehrjähriger Prozess, der während der Übergangsphase die Margen zusätzlich belasten könnte. Coca-Colas eigene Erfahrung mit der Auslagerung zeigt zwar langfristigen Erfolg, aber auch temporäre Rückschläge.
Zwar unterstützen einige PepsiCo-Lizenznehmer die Pläne, da unabhängige Abfüller oft besseren Local-Service bieten könnten. Doch die operative Herausforderung, ein integriertes System zu entwirren, bleibt enorm.
Countdown bis Oktober
PepsiCos Management hat signalisiert, Elliotts Vorschläge „im Kontext der eigenen Strategie“ zu prüfen. CEO Ramon Laguarta hat bereits die Dringlichkeit erkannt, zum langfristigen Wachstumskurs von 4-6 Prozent zurückzukehren. Der nächste Quartalsbericht am 9. Oktober wird zeigen, ob und wie das Unternehmen auf den Druck des Aktivisten reagiert.
Mit einem verwalteten Vermögen von 76,1 Milliarden Dollar hat Elliott bereits bei zahlreichen Großunternehmen Veränderungen erzwungen. Sein Fokus liegt diesmal ausdrücklich auf operativen Verbesserungen statt kurzfristiger Finanzpolitik – das Wort „Reinvest“ taucht 54 Mal in der Präsentation auf, Aktienrückkäufe werden nicht erwähnt.
Die Frage ist: Wagt PepsiCo den radikalen Wandel oder bleibt es beim bisherigen Kurs? Die nächsten Wochen werden die Richtung des Konsumgüter-Riesen entscheidend prägen.
Pepsi-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Pepsi-Analyse vom 24. September liefert die Antwort:
Die neusten Pepsi-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Pepsi-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 24. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Pepsi: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...