Ein EU-Gerichtsurteil rückt Pfizer in ein Zwielicht und intern wird der Rotstift angesetzt wie selten zuvor. Trotz bestätigter Prognosen und milliardenschwerer Einsparungen: Kann der Pharmariese so das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen und den charttechnischen Abwärtstrend der Aktie stoppen?
EU-Gericht zwingt Kommission zur Transparenz
Ein juristisches Nachspiel zu den Corona-Impfstoffdeals beschäftigt derzeit die Europäische Union und wirft ein Schlaglicht auf Pfizer. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschied, dass die Weigerung der Europäischen Kommission, der New York Times Zugang zu Textnachrichten zwischen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Pfizer-CEO Albert Bourla zu gewähren, nicht korrekt war. In diesen Nachrichten ging es um den milliardenschweren Ankauf von COVID-19-Impfstoffen.
Das Gericht bemängelte, die Kommission habe keine plausible Erklärung dafür geliefert, warum sie nicht im Besitz der angeforderten Dokumente sei. Nun muss Brüssel den Antrag auf Zugang neu bewerten und eine detailliertere Begründung für ihre Entscheidung liefern. Die Kommission kündigte an, das Urteil zu prüfen und eine neue Entscheidung zu treffen. Für Pfizer bedeutet dies unliebsame Aufmerksamkeit bezüglich der Transparenz seiner Geschäfte mit Regierungen.
Der eiserne Sparkurs: Milliarden für die Zukunft?
Unabhängig davon setzt Pfizer seinen strikten Sparkurs fort. Im Rahmen des laufenden „Cost Realignment Program“ rechnet das Unternehmen für 2025 mit Einsparungen von 500 Millionen US-Dollar, nachdem bereits 2024 vier Milliarden US-Dollar realisiert wurden. Für das Gesamtjahr 2025 sollen die bereinigten Ausgaben zwischen 13,3 und 14,3 Milliarden US-Dollar liegen, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) zwischen 10,7 und 11,7 Milliarden US-Dollar.
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Im ersten Quartal 2025 meldete Pfizer einen Umsatz von 13,7 Milliarden US-Dollar und bestätigte gleichzeitig seine Finanzprognose für das Gesamtjahr 2025. Diese sieht Umsätze zwischen 61,0 und 64,0 Milliarden US-Dollar sowie einen bereinigten verwässerten Gewinn pro Aktie zwischen 2,80 und 3,00 US-Dollar vor.
Zusätzlich kündigte der Konzern weitere Netto-Kosteneinsparungen an:
- 1,2 Milliarden US-Dollar bis Ende 2027, vor allem bei Vertriebs-, Informations- und Verwaltungskosten (SI&A) durch Digitalisierung und Prozessvereinfachung.
- 500 Millionen US-Dollar bis Ende 2026 durch eine Neuorganisation im F&E-Bereich, die Mittel sollen in die Pipeline reinvestiert werden.
- 1,5 Milliarden US-Dollar Netto-Einsparungen bis Ende 2027 durch die erste Phase eines Programms zur Optimierung der Produktion.
Trotz dieser umfassenden Sparmaßnahmen und der bestätigten Prognosen kämpft die Pfizer-Aktie weiter mit einem deutlichen Abwärtstrend und notierte gestern bei 19,70 Euro, nahe dem 52-Wochen-Tief.
Ausblick ungewiss
Die Verflechtung aus juristischer Prüfung, laufender Kostenoptimierung und bestätigten Finanzzielen zeichnet ein komplexes Bild. Die kommenden Monate werden zeigen, ob es Pfizer gelingt, das Ruder herumzureißen und die Anleger von seiner Zukunftsstrategie zu überzeugen. Der Druck, Ergebnisse zu liefern, bleibt hoch.
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