Die Zukunft von Pierer Mobility steht auf der Kippe – gerettet, aber um welchen Preis? Während die Tochter KTM dank einer Finanzspritze des indischen Partners Bajaj Auto vor der Insolvenz bewahrt wurde, könnte genau dieser Deal die Kontrolle über den gesamten Konzern kosten.
Sanierung mit bitterem Beigeschmack
Die Rettung der KTM AG kam im letzten Moment:
- Das Landesgericht Ried im Innkreis bestätigte am Freitag die Sanierungspläne
- Bajaj Auto stellte 525-600 Mio. Euro bereit, um die Gläubigerquote zu bedienen
- Die akute Insolvenzgefahr ist damit gebannt
Doch die Rettungsaktion hat ihren Preis. Bajaj sicherte sich im Gegenzug eine Option, die das Machtgefüge bei Pierer Mobility grundlegend verändern könnte.
Bajaj greift nach der Kontrolle
Der indische Partner könnte bis Mai 2026 die Anteile der Pierer Industrie AG an der gemeinsamen Pierer Bajaj AG übernehmen – und damit indirekt die Mehrheit an Pierer Mobility erlangen.
Was bedeutet das für den Zweiradhersteller? Ein solcher Schritt würde nicht nur die Eigentümerstruktur revolutionieren, sondern auch die strategische Ausrichtung künftig stärker nach Indien verlagern.
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Personalrochade während der Krise
Parallel zu den finanziellen Turbulenzen steht auch ein Führungswechsel an:
- Stefan Pierer, der das Unternehmen jahrelang prägte, scheidet im Juni aus dem Vorstand aus
- Verena Schneglberger-Grossmann rückt nach
Die Aktie zeigt trotz der jüngsten Erholung noch deutliche Wunden: Mit knapp 20 Euro liegt sie fast 50% unter dem 52-Wochen-Hoch – ein Indiz für die anhaltende Skepsis der Anleger.
Die entscheidende Frage bleibt: Wird Pierer Mobility langfristig mehr als nur ein Spielball seines indischen Retters? Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Rettung den Beginn einer neuen Ära markiert – oder das Ende einer Ära.
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