Die Pierer Mobility AG steht an einem Wendepunkt: Während ein milliardenschwerer Sanierungsgewinn die Bilanzen aufpolieren soll, kämpft der Zweirad-Hersteller weiter mit Produktionsausfällen und sinkenden Umsätzen. Kann das Unternehmen die Kurve kriegen – oder droht ein Rückfall in die Krise?
Sanierungserfolg mit Haken
Der erwartete Sanierungsgewinn von rund 1,2 Milliarden Euro durch das abgeschlossene Verfahren der Tochter KTM AG wirkt wie ein Rettungsanker. Die wichtigsten Fakten:
- Der Gewinn soll EBIT und Eigenkapital 2025 deutlich verbessern
- Dennoch prognostiziert das Management sinkende Umsätze
- Grund: Sechsmonatige Produktionsstopps bis Juli belasten das Geschäft
Doch der Schein trügt: Operativ bleibt Pierer Mobility im Minus. Die vorläufigen Zahlen für 2024 zeigen das Ausmaß der Krise:
- Umsatzrückgang um 29% auf 1,88 Mrd. Euro
- EBIT von -1,18 Mrd. Euro
- Negatives Eigenkapital von -193,7 Mio. Euro
Radikaler Sparkurs zeigt Wirkung
Im Kampf um die Zukunft hat das Unternehmen drastische Maßnahmen ergriffen:
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- Über 1.600 Stellen wurden seit 2024 abgebaut
- Vertrieb der Marken CF Moto und Zeeho in Europa eingestellt
- Kooperationen in China bleiben jedoch unberührt
Doch die größte Herausforderung steht noch bevor: Die Wiederaufnahme der vollen Produktion im Juli. Gelingt der reibungslose Neustart – oder kommt es zu weiteren Verzögerungen?
Fragile Erholung mit Risiken
Trotz des Sanierungserfolgs bleibt die Lage prekär. Die Aktie, die in den letzten 30 Tagen fast 50% zulegte, spiegelt die Hoffnungen wider – doch die Fundamentaldaten geben Anlass zur Skepsis. Entscheidend wird sein, ob Pierer Mobility:
- Die Lagerbestände bis Jahresende normalisieren kann
- Die Marktposition trotz Vertriebsumstellungen hält
- Die erwartete Kundentreue tatsächlich eintritt
Die kommenden Quartale werden zeigen, ob der Sanierungsgewinn nur ein Strohfeuer war – oder der Startschuss für eine echte Trendwende. Eins ist klar: Die Fahrt bleibt holprig.
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