Pierer Mobility Aktie: Verunsicherung spürbar?

Trotz Sanierungsgewinn von 1,2 Mrd. Euro bricht das Kerngeschäft von Pierer Mobility dramatisch ein. Umsatz und Absatz sinken um über 40%.

Kurz zusammengefasst:
  • Umsatzrückgang von 58% im ersten Halbjahr 2025
  • Buchhalterischer Sanierungsgewinn überdeckt operative Verluste
  • Motorradabsatz bricht um 42% ein
  • Indien-Geschäft zeigt leichten Aufwärtstrend

Ein Sanierungsgewinn von über einer Milliarde Euro lässt die Bilanz von Pierer Mobility plötzlich glänzen – doch dahinter verbirgt sich ein operatives Desaster. Während das Unternehmen mit buchhalterischen Kunstgriffen die Verschuldung halbiert und schwarze Zahlen präsentiert, bricht das Kerngeschäft dramatisch ein. Kann dieser Spagat zwischen Schönfärberei und harter Realität lange gutgehen?

Kollaps im Motorradgeschäft schockiert Anleger

Die Zahlen zum ersten Halbjahr 2025 offenbaren das ganze Ausmaß der Krise: Der Konzernumsatz stürzte um dramatische 58 Prozent auf nur noch 425 Millionen Euro ab. Verantwortlich dafür ist ein massiver Einbruch der Verkaufszahlen – der Gesamtabsatz an Motorrädern sackte um über 42 Prozent auf 85.284 Stück zusammen.

Als Haupttreiber dieser Entwicklung nennt das Unternehmen mehrere Faktoren:

  • Das laufende Sanierungsverfahren der KTM AG
  • Bewusste Zurückhaltung bei der Auslieferung neuer Modelle
  • Das eingetrübte konjunkturelle Umfeld

Besonders brisant: Die Verkäufe an Händler und Importeure schrumpften auf magere 50.334 Motorräder – ein Zeichen dafür, wie schwer es dem Konzern fällt, seine Produkte am Markt zu platzieren.

Der Milliarden-Trick: Wie aus Verlusten Gewinne werden

Trotz des operativen Kollapses präsentiert Pierer Mobility für das erste Halbjahr positive Ertragszahlen – ein scheinbares Wunder, das einem einmaligen Sanierungsgewinn von 1.187 Millionen Euro zu verdanken ist. Dieser buchhalterische Kunstgriff resultiert aus dem erfolgreichen Abschluss der Sanierungsverfahren von KTM und zweier Tochtergesellschaften.

Das Ergebnis dieser Bilanzkosmetik ist beeindruckend: Das operative Ergebnis (EBIT) katapultierte sich von einem Verlust von 195 Millionen Euro im Vorjahr auf positive 931 Millionen Euro. Auch das EBITDA erreichte mit 1.003 Millionen Euro schwindelerregende Höhen.

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Doch die Euphorie trügt: Ohne den Einmaleffekt wäre das operative Geschäft weiterhin tief in den roten Zahlen versunken.

Schuldenabbau auf dem Papier

Die Sanierung beschert Pierer Mobility auch eine drastische Entschuldung – zumindest auf dem Papier. Die wichtigsten Kennzahlen der Bilanzbereinigung:

  • Nettoverschuldung: Mehr als halbiert auf 756 Millionen Euro
  • Eigenkapital: Wieder positiv mit 533 Millionen Euro (Eigenkapitalquote: 27%)
  • Personalabbau: Belegschaft um 28,6% auf 4.303 Mitarbeiter reduziert
  • Lagerbestände: Deutlich gesenkt durch gedrosselte Produktion

Hoffnungsschimmer in Indien – Rückzug aus dem Fahrradgeschäft

Inmitten des operativen Chaos gibt es vereinzelte Lichtblicke. Die Nachfrage auf Endkundenseite bleibt mit über 100.000 verkauften Motorrädern überraschend stabil. Besonders erfreulich entwickelten sich die Verkäufe über den strategischen Partner Bajaj Auto in Indien mit einem Plus von mehr als 8 Prozent.

Parallel dazu forciert das Unternehmen den Ausstieg aus dem Fahrradgeschäft. Dieser Rückzug verläuft sogar schneller als geplant – die Fahrradmarken Husqvarna und Gasgas sollen bereits bis Ende 2025 komplett ausverkauft sein.

Die Frage bleibt: Reichen diese positiven Signale aus, um die strukturellen Probleme im Kerngeschäft zu übertünchen? Oder ist der Sanierungsgewinn nur ein teurer Aufschub des Unvermeidlichen?

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