Porsche AG Aktie: Abwärtstrend bestätigt?

Porsche beschließt Produktion eines neuen SUV-Modells mit Verbrenner- und Hybridantrieb, sieht sich jedoch mit internen Konflikten und einem schwachen Branchenumfeld konfrontiert.

Kurz zusammengefasst:
  • Produktionsbeschluss für neues SUV-Projekt M1 in Leipzig
  • Antriebsmix aus Verbrenner und Plug-in-Hybrid geplant
  • Betriebsrat warnt vor Stellenabbau in Deutschland
  • Aktie notiert deutlich unter Jahreshoch

Die Porsche AG setzt in Leipzig auf ein neues Luxus-SUV – und gleichzeitig auf einen pragmatischeren Antriebsmix. Doch trotz der klaren Botschaft für den Standort und das Produktportfolio bleibt die Aktie unter Druck: Interne Spannungen und ein schwaches Branchenumfeld bremsen die Stimmung.

Neues SUV, alter Konflikt

Vorstand und Aufsichtsrat haben gestern offiziell die Produktion eines neuen SUV-Modells im Werk Leipzig beschlossen. Intern läuft das Fahrzeug unter dem Namen „Projekt M1“ und orientiert sich größenmäßig am erfolgreichen Macan.

Entscheidend ist die Antriebsstrategie: Das Modell soll gegen Ende des Jahrzehnts sowohl mit klassischem Verbrennungsmotor als auch als Plug-in-Hybrid auf den Markt kommen. Damit reagiert Porsche sichtbar auf die verlangsamte E-Mobilitätswende und hält sich bewusst Flexibilität in der Antriebspalette offen.

Gleichzeitig sorgt die Entscheidung intern für Spannungen. Der Betriebsrat unter Vorsitz von Ibrahim Aslan kritisiert, dass es zwar ein Bekenntnis zum Standort Leipzig gibt, aber weiterhin kein überzeugendes Gesamtbild für alle deutschen Werke. Im Raum steht die Befürchtung, dass im Zuge der Transformation bis zu ein Viertel der inländischen Arbeitsplätze wegfallen könnte. Diese Unsicherheit bildet einen deutlichen Kontrast zur Produktbotschaft nach außen.

Am Markt spiegelt sich diese Gemengelage in einer eher verhaltenen Kursentwicklung wider. Die Vorzugsaktie bewegt sich heute mit rund 45,36 Euro nur leicht unter dem Vortag, liegt auf Sicht von zwölf Monaten aber gut 22 % im Minus und damit klar unter dem 52-Wochen-Hoch von 63,06 Euro.

Die Fakten im Überblick

  • Neues SUV „Projekt M1“ für das Werk Leipzig beschlossen
  • Markteinführung gegen Ende des Jahrzehnts als Verbrenner und Plug-in-Hybrid
  • Betriebsrat warnt vor möglichen Stellenkürzungen von bis zu 25 % in Deutschland
  • EU signalisiert Aufweichung des Verbrenner-Aus, was E-Fuels und Verbrennerstrategien stützt
  • US-News zu hohen EV-Abschreibungen belasten die gesamte Auto-Branche
  • Aktie seit Jahresanfang rund 22 % im Minus, RSI bei 35,2 (leicht überverkauft)

Regulatorischer Rückenwind, Branchenstimmung unter Druck

Die Antriebsentscheidung für das neue SUV steht in engem Zusammenhang mit aktuellen regulatorischen Entwicklungen in Europa. Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, das ursprünglich geplante strikte Verbrenner-Aus ab 2035 abzumildern. Statt einer vollständigen CO₂-Reduktion von 100 % im Neuwagenbestand sind nun 90 % im Gespräch, wenn die restlichen Emissionen über klimafreundliche Kraftstoffe ausgeglichen werden.

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Für Porsche ist das mehr als ein Detail: Der Hersteller gilt als Vorreiter bei synthetischen E-Fuels. Die vorgeschlagene Regelung würde nicht nur die Zukunft des ikonischen 911ers absichern, sondern auch dem jetzt beschlossenen SUV-Projekt zusätzlichen regulatorischen Rückenwind geben.

Gleichzeitig kommen aus den USA klar negative Signale für das Elektrosegment. Ford musste milliardenschwere Abschreibungen auf EV-Vermögenswerte vornehmen, ausgelöst durch den Politikwechsel unter der Trump-Administration. Diese Nachricht stellt die Profitabilität von Elektroprogrammen generell infrage und drückt die Stimmung im Sektor – auch bei europäischen Herstellern.

Etwas positiver fällt der Blick auf die Nachfrage-Seite aus: Die Schwestergesellschaft Porsche Holding Salzburg meldete für 2025 einen Rekordabsatz von fast 900.000 Neuwagen. Operativ ist das zwar vom Hersteller Porsche AG getrennt, zeigt aber, dass die Nachfrage nach Fahrzeugen aus dem VW-Konzernumfeld hoch bleibt.

Charttechnik und Ausblick

Charttechnisch bleibt die Aktie in einer eher müden Phase. Der Kurs pendelt aktuell nahe dem 50-Tage-Durchschnitt von 45,57 Euro, mit geringer Abweichung nach unten. Auf Sicht von zwölf Monaten beträgt das Minus rund 22 %, der Abstand zum 52-Wochen-Hoch liegt bei gut 28 %. Gleichzeitig ist das Papier noch rund 14 % vom 52-Wochen-Tief entfernt, was auf eine gewisse Bodenbildung hindeutet. Der RSI von 35,2 signalisiert ein leicht überverkauftes Niveau, aber kein extremes Stress-Szenario.

Entscheidend wird nun, wie Porsche den Spagat zwischen Effizienzprogrammen und Beschäftigungssicherheit in Deutschland gestaltet. Das „M1“-SUV ist ein klares Bekenntnis zu Wachstum und zur Weiterentwicklung des Portfolios jenseits reiner E-Modelle. Ob daraus auch ein Impuls für den Aktienkurs wird, dürfte sich vor allem an der konkreten Umsetzung der Kostensenkungspläne in den kommenden Quartalen entscheiden.

Ein nächster wichtiger Orientierungspunkt für den Kapitalmarkt sind Ankündigungen zur Dividendenpolitik im neuen Jahr. Die aktuelle Dividendenrendite von rund 5 % gilt vielen Investoren als zentrale Stütze des Titels – jede Veränderung in diesem Bereich könnte die Bewertung spürbar beeinflussen.

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