Die Porsche AG startet mit einem klaren Belastungsfaktor in die letzte Handelswoche des Jahres: Ein großer Händler in China hat überraschend den Betrieb eingestellt, Kundengelder sind betroffen und die Behörden ermitteln. Gleichzeitig schwächelt der Absatz im wichtigsten Einzelmarkt und der Konzern zieht sich bei der eigenen Ladeinfrastruktur zurück. In wenigen Tagen übernimmt ein neuer Vorstandschef – der Druck, das China-Geschäft zu stabilisieren, ist hoch.
- Flagship-Händler in Zhengzhou schließt über Nacht
- Ermittlungen wegen mutmaßlich verlorener Kundengelder
- China-Absatz 2025 rund 28 % rückläufig
- Aktie seit Jahresbeginn mehr als 20 % im Minus
Händler-Schließung in Zhengzhou
Auslöser der aktuellen Diskussion ist das Zhengzhou Zhongyuan Porsche Center in der Provinz Henan. Der rund 12.000 Quadratmeter große Flagship-Store hat praktisch über Nacht den Betrieb eingestellt, hunderte Kunden stehen laut Berichten vor verschlossenen Türen.
Die bekannten Eckpunkte des Falls:
- Anzahlungen für Fahrzeuge und Zahlungen für Service-Pakete sind derzeit nicht zugänglich, der mögliche Schaden liegt im Millionen-Yuan-Bereich.
- Polizei und lokale Behörden haben nach Beschwerden betroffener Kunden Ermittlungen aufgenommen.
- Porsche China hat sich öffentlich entschuldigt und arbeitet mit den Behörden zusammen, um Ansprüche der Kunden zu klären.
Für die Marke ist der Vorgang heikel. China ist traditionell der wichtigste Einzelmarkt, und ein solcher Vertrauensverlust trifft direkt das Premium-Image. Besonders schwer wiegt dies vor dem Hintergrund bereits deutlich gesunkener Auslieferungszahlen im Land.
Strategieanpassung und Führungswechsel
Parallel zu den Turbulenzen im Händlernetz ändert der Konzern seine Strategie in China. Die eigene Ladeinfrastruktur soll aufgegeben und das proprietäre Ladenetzwerk geschlossen werden. Künftig will Porsche dort stärker mit lokalen Drittanbietern kooperieren. Dies signalisiert steigenden Kostendruck und eine Konzentration auf Partnerschaften statt eigener Strukturen.
Zum 1. Januar 2026 steht zudem ein Führungswechsel an. Michael Leiters übernimmt dann den Vorstandsvorsitz. Er muss kurzfristig Antworten auf die schwache Nachfrage in Asien und die Umsetzung der Elektrifizierungsstrategie liefern, um Vertrauen bei Kunden und Kapitalmarkt zurückzugewinnen.
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Aktie im klaren Abwärtstrend
An der Börse spiegeln die Kennzahlen die Probleme wider. Die Porsche-Aktie liegt aktuell bei rund 45,30 Euro und hat im laufenden Jahr mehr als 20 Prozent an Wert verloren. Der Titel befindet sich damit in einem etablierten Abwärtstrend.
Zentrale Daten:
- Kursentwicklung 2025: über 20 % Minus
- China-Absatz 2025: Rückgang um rund 28 %
- Dividendenrendite: etwa 5 %, basierend auf der letzten Ausschüttung von 2,31 Euro je Aktie
Die hohe Ausschüttungsrendite ist vor allem eine Folge des gefallenen Kurses und kein Zeichen entspannter Rahmenbedingungen.
Ausblick: Fokus auf China und neuer CEO
Der Vorfall in Zhengzhou steht exemplarisch für ein sehr schwaches Jahr in China: Ein autorisierter Händler schließt abrupt, Kundengelder sind ungeklärt, und das Image einer Luxusmarke wird beschädigt. Gleichzeitig reduziert Porsche eigene Infrastrukturinvestitionen und ordnet die Führungsspitze neu.
Kurzfristig bleibt damit entscheidend, ob das Vertriebssystem in China stabilisiert und das Vertrauen der Kunden wiederhergestellt werden kann. Gelingt es dem neuen Vorstandschef zudem, klare Prioritäten bei Elektrifizierung und Marktpositionierung in Asien zu setzen, könnte sich der Druck auf Aktie und Geschäft mittelfristig verringern.
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