Alarmstimmung in Zuffenhausen: Der Betriebsrat des Sportwagenbauers warnt eindringlich vor einem Kahlschlag in der Belegschaft. Während das Management mit der Verlagerung von Produktionen droht, kämpft der Konzern gleichzeitig mit tiefroten Zahlen und einer verfehlten Modellpolitik. Steht die Ikone der deutschen Autoindustrie vor einer Zerreißprobe?
Die aktuelle Lage zusammengefasst:
- Job-Gefahr: Betriebsrat sieht bis zu 5.500 Stellen bedroht.
- Verlust: Bereinigtes operatives Minus von 967 Millionen Euro in Q3.
- Prognose: Operative Marge für 2025 auf maximal 2 % gesenkt.
- Hoffnung: EU erwägt Lockerung des Verbrennerverbots.
Drohende Verlagerung und Milliardenverluste
Der Konflikt zwischen Arbeitnehmervertretern und Konzernführung eskaliert. Betriebsratschef Ibrahim Aslan wirft dem Vorstand vor, keine tragfähige Zukunftsvision für die deutschen Standorte zu besitzen. Stattdessen stehe die Drohung im Raum, Entwicklung und Produktion in Niedriglohnländer zu verlagern. Konkret geht es um die Angst, dass jeder vierte Arbeitsplatz bei der Porsche AG wegfallen könnte. Während die aktuelle Beschäftigungsgarantie noch bis Mitte 2030 läuft, fordern die Arbeitnehmervertreter eine Verlängerung bis mindestens 2035, um Planungssicherheit zu erhalten.
Diese internen Spannungen treffen auf eine desolate Finanzlage. Die Porsche AG Aktie, die am Freitag bei 47,39 Euro aus dem Handel ging, hat auf Jahressicht 21,90 % an Wert eingebüßt. Der Kursrutsch spiegelt das operative Desaster wider: Im dritten Quartal verbuchte das Unternehmen einen bereinigten Verlust von 967 Millionen Euro. Zwar fiel das Minus geringer aus als von pessimistischen Stimmen befürchtet, doch für eine Premiummarke stellt dies einen historischen Tiefpunkt dar.
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Strategie-Chaos belastet Kurs
Ursächlich für die Misere ist eine kostspielige Korrektur der Unternehmensstrategie. Die Verzögerungen beim Rollout neuer Elektrofahrzeuge und die gleichzeitig schwächere Nachfrage nach Stromern zwangen das Management zum Umsteuern. Porsche setzt nun verstärkt auf Hybride und Verbrenner, doch dieser Schwenk kostet Geld – allein die Neuausrichtung belastet das operative Ergebnis mit bis zu 1,8 Milliarden Euro.
Erschwerend kommt die anhaltende Schwäche im wichtigen chinesischen Markt hinzu. Dort brechen die Absatzzahlen für Luxusfahrzeuge ein, während lokale Konkurrenten mit günstigen, hochmodernen E-Autos Marktanteile erobern. Diese toxische Mischung aus interner Kostenexplosion und wegbrechenden Absatzmärkten drückte die Aktie im Jahresverlauf zeitweise bis auf 39,81 Euro.
Einziger Lichtblick für Anleger könnte aus Brüssel kommen: Die EU-Kommission plant offenbar, das Verbrennerverbot für 2035 aufzuweichen. Ein solches Szenario würde dem traditionsreichen Motorenbauer in die Karten spielen und könnte den Druck auf die Transformation zumindest zeitlich strecken. CFO Jochen Breckner bezeichnet das laufende Jahr als Talsohle und stellt eine Erholung ab 2026 in Aussicht. Ob das mittelfristige Ziel einer Marge von 10 bis 15 % realistisch ist, hängt nun maßgeblich davon ab, wie schnell der Konzern die Kosten in den Griff bekommt und den Frieden mit der Belegschaft wiederherstellt.
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