Der Luxussportwagenhersteller aus Stuttgart meldet erstmals seit dem Börsengang einen Quartalsverlust – und das nicht zu knapp: 967 Millionen Euro Minus im dritten Quartal 2025. Parallel dazu räumt CEO Oliver Blume seinen Posten und übergibt die Führung an den ehemaligen McLaren-Chef Dr. Michael Leiters. Ist das der Tiefpunkt einer der stolzesten deutschen Automarken oder erst der Anfang einer noch tieferen Krise?
99 Prozent Gewinneinbruch: Die Zahlen sind brutal
Die am Donnerstagabend veröffentlichten Quartalszahlen offenbaren das ganze Ausmaß der Krise. Das operative Ergebnis der ersten neun Monate brach von 4,035 Milliarden Euro auf magere 40 Millionen Euro ein – ein Rückgang von 99 Prozent. Die operative Umsatzrendite kollabierte von 14,1 auf 0,2 Prozent.
Verantwortlich für das Desaster sind außergewöhnliche Aufwendungen von 3,1 Milliarden Euro. Diese entstehen durch:
- Strategische Kehrtwende: Abkehr von der ursprünglich geplanten 80-Prozent-Elektrifizierung
- US-Zollkrieg: Mittlere dreistellige Millionenkosten durch 15-prozentige Importzölle seit August
- China-Kollaps: Auslieferungen brachen um 26 Prozent ein
- Batterietech-Abschreibungen: Kapitalisierte Entwicklungskosten werden wertlos
CFO Dr. Jochen Breckner versuchte während der Analystenkonferenz zu beruhigen: „2025 ist der Tiefpunkt, dem ab 2026 eine spürbare Verbesserung folgen wird.“
Management-Beben: Der McLaren-Mann übernimmt
Oliver Blume beendet nach über zehn Jahren seine Ära bei Porsche. Seine Doppelrolle als CEO von Porsche und Volkswagen wird zum Jahreswechsel aufgelöst. Der neue Vorstandsvorsitzende Dr. Michael Leiters erbt zum 1. Januar 2026 eine der größten Krisen im europäischen Automobilsektor.
Leiters kennt Luxussportwagen aus seiner Zeit bei McLaren – doch die Herausforderungen sind immens. Die Elektrifizierungsstrategie muss neu justiert, der China-Markt zurückerobert und gleichzeitig ein „Zukunftspaket“ mit den Arbeitnehmervertretern für weiteren Personalabbau verhandelt werden.
Ein Lichtblick: Cashflow bleibt robust
Trotz der operativen Katastrophe zeigt sich Porsche finanziell widerstandsfähig. Der automotive Netto-Cashflow stieg sogar um 8,5 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro. Die Cashflow-Marge verbesserte sich von 4,8 auf 5,6 Prozent – ein Zeichen dafür, dass das Geschäftsmodell grundsätzlich funktioniert.
Auch bei der Elektrifizierung gibt es positive Signale: Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge stieg global auf 35,2 Prozent, in Europa sogar auf 56 Prozent. Der vollelektrische Macan und der Taycan entwickeln sich positiv.
Die Aktie reagierte nach den dramatischen Verlusten überraschend moderat und notiert bei 45,89 Euro. Für Porsche wird 2026 zum entscheidenden Jahr – schafft der neue CEO den Turnaround, oder war das erst der Anfang einer noch tieferen Krise?
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