Der Sportwagenhersteller erlebt einen Gewinneinbruch von historischem Ausmaß – doch steckt hinter dem Schock eine geniale Strategie? Während der Betriebsgewinn um 99 Prozent einbrach, spricht das Management von einem bewusst herbeigeführten Tiefpunkt. Ist das der große Neustart oder der Anfang vom Ende?
Gewinnkollaps mit System
Die Zahlen lesen sich wie ein Albtraum für Aktionäre: Der Betriebsgewinn brach von 4,035 Milliarden Euro auf nur noch 40 Millionen Euro ein – ein Minus von 99 Prozent. Die Betriebsrendite stürzte von 14,1 Prozent auf magere 0,2 Prozent ab. Verantwortlich für diesen dramatischen Einbruch sind außerordentliche Belastungen in Höhe von rund 2,7 Milliarden Euro.
CFO Dr. Jochen Breckner erklärt die radikale Vorgehensweise: „Wir setzen konsequent klare Entscheidungen um. Wir erwarten, dass 2025 der Tiefpunkt ist, dem eine spürbare Verbesserung für Porsche ab 2026 vorausgeht.“
Strategische Kehrtwende: Zurück zu Hybrid?
Im Kern der Umstellung steht eine überraschende Kurskorrektur in der Produktstrategie:
- Flexibilisierung der Modellpalette: Zusätzliche Verbrenner- und Plug-in-Hybrid-Modelle kommen
- Verzögerung bei E-Autos: Markteinführung bestimmter vollelektrischer Modelle wird verschoben
- Plattform-Entwicklung: Neue E-Auto-Plattform für die 2030er Jahre wird zeitlich neu strukturiert
Doch was bedeutet diese taktische Rückkehr zu Hybrid-Technologien für die langfristige Elektro-Strategie des Premium-Herstellers?
Lichtblicke im Krisenjahr
Trotz des Gewinn-Desasters zeigen sich erstaunliche Stärken in der operativen Performance:
- Robuster Cashflow: Automotive Netto-Cashflow stieg auf 1,34 Milliarden Euro
- Elektro-Quote steigt: Anteil elektrifizierter Fahrzeuge kletterte auf 35,2 Prozent
- USA-Boom: Nordamerika verzeichnete ein Wachstum von 5 Prozent
- Macan-Erfolg: Mit 64.783 Einheiten (+18%) das erfolgreichste Modell
Branchenkrise trifft Porsche doppelt
Die Probleme bei Porsche spiegeln die strukturellen Herausforderungen der gesamten deutschen Autoindustrie wider. Zusätzlich belasten:
- US-Zölle: 15-prozentige Importabgaben seit August 2025
- Kosten im Millionenbereich: Mittlere dreistellige Millionensumme durch Zollbelastungen
- Mutterkonzern leidet: Porsche SE mit Gewinnrückgang um 36 Prozent
Die große Wette: Schmerzhafter Neustart
Das Management verteidigt die radikale Strategie als notwendige Investition in die Zukunft. Die hohen Sonderkosten von insgesamt rund 3,1 Milliarden Euro für 2025 sollen Porsche widerstandsfähiger gegen Marktschwankungen machen und die Profitabilität langfristig stärken.
Für 2025 bestätigt Porsche seine Prognose mit einem Konzernumsatz von 37 bis 38 Milliarden Euro. Die Bandbreite reicht von leicht positiver Konzernrendite bis zu 2 Prozent – bescheidene Werte für eine Premium-Marke.
Die entscheidende Frage bleibt: Wird der bewusst in Kauf genommene Schmerz von 2025 tatsächlich die versprochene Heilung ab 2026 bringen? Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob der radikale Schnitt den erhofften Neustart einleitet – oder ob Porsche im strategischen Niemandsland stecken bleibt.
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