Der italienische Medienkonzern MediaForEurope hat bei ProSiebenSat.1 die Macht übernommen – und zieht sofort die Zügel straff. Der gesamte Vorstand des deutschen TV-Konzerns wurde am Dienstag mit sofortiger Wirkung ausgetauscht. Ein Paukenschlag, der die Kontrolle der Berlusconi-Familie über das Unternehmen zementiert.
Radikaler Führungswechsel
Neuer CEO wird Marco Giordani, bisheriger Finanzchef bei MFE. Er löst Bert Habets ab, der das Unternehmen im gegenseitigen Einvernehmen verlässt. Doch der Wechsel geht noch tiefer: Auch Finanzvorstand Martin Mildner muss gehen, seine Nachfolge tritt interimistisch Bob Rajan von Alvarez & Marsal an. Selbst der Posten des Chief Operating Officers wird komplett gestrichen – Markus Breitenecker legte sein Amt nieder.
Die Botschaft ist klar: MFE übernimmt das Kommando und setzt auf eigene Leute. Giordani soll die Transformation beschleunigen und das Unternehmen zurück an die Spitze des Entertainment-Sektors führen.
Kontrolle zementiert – was kommt jetzt?
Mit dem Überschreiten der 75-Prozent-Schwelle hatte MFE die volle Kontrolle über ProSiebenSat.1 übernommen. Der komplette Führungswechsel war nur eine Frage der Zeit. Doch die Geschwindigkeit überrascht: Innerhalb weniger Tage nach Erreichen der kritischen Beteiligungsgrenze wurde die gesamte Führungsetage ausgetauscht.
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Die Frage drängt sich auf: Welche strategischen Veränderungen plant der neue Eigentümer? Die Integration in die MFE-Strukturen dürfte nun rasant vorangetrieben werden. Synergien im europäischen Werbemarkt und Content-Bereich stehen ganz oben auf der Agenda.
Erste Bewährungsprobe steht bevor
Am 13. November werden die Quartalszahlen für Q3 2025 erwartet – die erste große Nagelprobe für das neue Management. Anleger und Analysten werden genau hinschauen: Welche operativen Entwicklungen zeigen sich unter der neuen Führung? Welche strategischen Prioritäten setzt Giordani?
Der radikale Schnitt beendet zwar die Phase der Ungewissheit, doch jetzt muss das neue Team liefern. In einem schwierigen Werbemarkt und mit harter Konkurrenz durch globale Streaming-Anbieter wartet eine gewaltige Herausforderung auf die MFE-geführte Mannschaft.
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