ProSiebenSat1 steht im Rampenlicht: Hinter den Kulissen tobt ein Machtkampf unter den Großaktionären, während der Medienkonzern gleichzeitig mit einem Paukenschlag die TV-Rechte für kommende Handball-Weltmeisterschaften an Land zieht. Steuert das Unternehmen durch diese turbulenten Zeiten auf eine Zerreißprobe zu oder gelingt hier ein strategischer Befreiungsschlag?
Aktionärs-Poker: Wer greift nach der Macht?
Die Spannung im Aktionärskreis von ProSiebenSat1 steigt spürbar. Die von Renáta Kellnerová vertretene PPF Group hat ihren direkten Stimmrechtsanteil auf 15,01% aufgestockt; inklusive weiterer Finanzinstrumente hält sie nun sogar 15,44%. Diese Anteilsverschiebung ist mehr als nur eine Randnotiz, denn sie verschärft den bereits schwelenden Konflikt mit dem italienischen Medienkonzern MediaForEurope (MFE), der seinerseits bereits über 30% der Anteile kontrolliert.
PPF spielt dabei mit offenen Karten: Ein Angebot von 7 Euro je Aktie für bis zu 29,99% der Beteiligung liegt auf dem Tisch – ein Vorstoß, der vom Vorstand von ProSiebenSat1 positiv aufgenommen wurde. Damit positioniert sich PPF als ernstzunehmender Gegenspieler im Ringen um die künftige strategische Ausrichtung des deutschen Medienhauses. Der Ausgang dieses Machtpokers dürfte die Weichen für die Zukunft entscheidend stellen.
Handball-WM: Ein strategischer Volltreffer im Programm
Parallel zu den Verwerfungen in der Eigentümerstruktur setzt ProSiebenSat1 ein sportliches Ausrufezeichen. Der Konzern sicherte sich überraschend die vollumfänglichen Übertragungsrechte für die Handball-Weltmeisterschaften der Männer und Frauen für die Jahre 2027, 2029 und 2031. Alle Spiele der deutschen Nationalmannschaften werden somit im Free-TV auf Joyn, ProSieben und SAT.1 zu sehen sein.
Dieser Schachzug ist mehr als nur ein Einkauf von Sportrechten; er ist eine strategische Investition zur Stärkung des eigenen Sport-Portfolios und ein klares Signal an den Wettbewerb – insbesondere an die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF, die bei diesem Rechtepaket leer ausgingen. Kann dieser Coup die Zuschauerzahlen ankurbeln und neue Ertragsquellen erschließen?
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Zahlenwerk auf dem Prüfstand: Licht und Schatten
Ein Blick in die Bücher des ersten Quartals 2025 zeigt ein ambivalentes Bild. Während der Konzernumsatz mit 855 Millionen Euro nahezu stabil im Vergleich zum Vorjahr blieb, musste ProSiebenSat1 beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) einen deutlichen Rückgang um 39 Prozent auf 44 Millionen Euro hinnehmen. Verantwortlich hierfür waren vor allem rückläufige lineare TV-Werbeerlöse.
Doch es gibt auch Lichtblicke:
- Die Streaming-Plattform Joyn erreichte im ersten Quartal einen Rekordwert bei der vermarktbaren Reichweite.
- Der Verkauf des Vergleichsportals Verivox im März 2025 soll die Fokussierung auf das Kerngeschäft Entertainment schärfen und finanzielle Spielräume schaffen.
Für das Gesamtjahr 2025 hält das Management an seiner Prognose fest und rechnet weiterhin mit einem Umsatz von rund 3,85 Milliarden Euro und einem bereinigten EBITDA von etwa 520 Millionen Euro. Trotz der Unruhe im Aktionärskreis und der Herausforderungen im Werbemarkt konnte die Aktie seit Jahresbeginn eine beachtliche Performance von über 37 Prozent erzielen und notierte zum Handelsschluss am Freitag bei 7,09 Euro, nicht weit entfernt von ihrem 52-Wochen-Hoch (7,66 Euro).
Die kommenden Monate werden zeigen, ob es ProSiebenSat1 gelingt, aus diesem Spannungsfeld zwischen internem Machtkampf und externen strategischen Manövern gestärkt hervorzugehen und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen.
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