ProSiebenSat1 Aktie: Erste Krisenanzeichen?

Media for Europe platziert eigenen Finanzvorstand im ProSiebenSat.1-Aufsichtsrat und erhöht den Druck auf die Unternehmensstrategie. Die Aktie fiel auf ein Sechs-Monats-Tief.

Kurz zusammengefasst:
  • Neubesetzung im Aufsichtsrat durch MFE
  • Aktienkurs erreicht Sechs-Monats-Tief
  • Strategiekonflikt um Diversifizierung eskaliert
  • Gestärkter Einfluss auf künftige Ausrichtung

Berlusconis Medienimperium Media for Europe (MFE) dreht die Schrauben bei ProSiebenSat.1 weiter an. Am Freitag platzierten die Italiener ihren eigenen Finanzchef im Aufsichtsrat des deutschen TV-Konzerns – ein deutliches Signal, wer künftig die Richtung bestimmt. Die Aktie reagierte nervös und stürzte auf ein 6-Monats-Tief. Doch was bedeutet diese Machtverschiebung für die Zukunft des Medienriesen?

MFE setzt eigene Leute durch

Mit sofortiger Wirkung wurden zwei neue Aufsichtsratsmitglieder berufen: Simone Sole, Group Head of Finance bei MFE, und M&A-Anwalt Michael Eifler. Sie ersetzen die bisherigen Vertreter der tschechischen PPF Group, die ihre Anteile bereits an die Berlusconi-Gruppe verkauft hatte.

Die Personalie Sole ist dabei der entscheidende Schachzug. Als Finanzchef von MFE bringt er nicht nur die italienische Sichtweise direkt ins deutsche Kontrollgremium, sondern auch klare Vorstellungen über die künftige Strategie. Aufsichtsratschefin Maria Kyriacou versuchte die Wogen zu glätten und sprach von „enormer Fachkompetenz“, doch an der Börse kam die Nachricht schlecht an.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:
– Simone Sole (MFE-Finanzchef) und Michael Eifler neu im Aufsichtsrat
– Ersatz für ausgeschiedene PPF-Vertreter nach Anteilsübertragung
– Aktie fiel auf 6-Monats-Tief von 5,53 Euro
– Verstärkter Einfluss von MFE auf Unternehmensstrategie

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Der Kampf um die Zukunft von ProSiebenSat.1

MFE kritisiert seit Monaten die Diversifizierungsstrategie von CEO Bert Habets, insbesondere die Bereiche Commerce & Ventures sowie Dating. Die Italiener drängen auf eine Rückbesinnung aufs Kerngeschäft Entertainment und wollen Synergien innerhalb ihres europäischen Mediennetzwerks heben.

Der Druck auf das Management dürfte nun erheblich steigen. Während die Streaming-Plattform Joyn zuletzt das beste dritte Quartal ihrer Geschichte meldete, schwächelt das traditionelle TV-Werbegeschäft weiter. Mit der gestärkten Position im Aufsichtsrat hat MFE nun die Hebel in der Hand, ihre Vision durchzusetzen.

Die Quartalszahlen am 13. November werden zeigen, ob die bisherige Strategie noch Früchte trägt oder ob ein radikaler Kurswechsel bevorsteht. Bei einem aktuellen Kurs von 5,55 Euro und einem Abstand von über 33 Prozent zum Jahreshoch bleibt die technische Lage angespannt.

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