Der Medienkonzern ProSiebenSat1 steckt mitten in einem spektakulären Übernahmekrimis. Jetzt hat die Führung klare Kante gezeigt – und lehnt das Angebot des Großaktionärs MFE rundheraus ab. Doch damit dürfte der Machtkampf erst richtig eskalieren.
Ablehnung mit Nachdruck
Vorstand und Aufsichtsrat empfehlen den Aktionären einstimmig, das Übernahmeangebot von MFE-MEDIAFOREUROPE nicht anzunehmen. Die Begründung ist deutlich: Das Angebot von 4,48 Euro plus 0,4 MFE-Aktien pro Titel – rechnerisch 5,75 Euro – sei finanziell unangemessen.
Unterstützung erhalten sie von schweren Gewichten der Finanzwelt:
- Morgan Stanley als Berater des Vorstands
- Goldman Sachs als Aufsichtsratsberater
Beide Banken bestätigen in Gutachten die Einschätzung der Unternehmensführung. Interessant: Der gebotene Preis liegt nur knapp über dem gesetzlichen Mindestpreis – ein schwaches Signal für die tatsächliche Wertentwicklung des Konzerns.
Kooperation statt Kontrolle
Trotz der klaren Absage zeigt ProSiebenSat1 sich kompromissbereit. Strategische Kooperationen im Entertainment-Bereich würden begrüßt. MFE betont indes, keine Mehrheitsübernahme anzustreben. Vielmehr gehe es um "Flexibilität für künftige Aktienerwerbe".
Doch ist das die ganze Wahrheit? Die Dynamik im Hintergrund spricht eine andere Sprache.
Großaktionäre im Clinch
Der Übernahmekrimis hat längst eine neue Dimension erreicht:
- MFE hält bereits rund 30% der Anteile
- Die tschechische PPF-Gruppe hat ein höheres Gegenangebot in Aussicht gestellt
Interessant: Während das MFE-Angebot abgelehnt wird, hatte der Konzern das PPF-Angebot zuvor als "aktionärsfreundlich" begrüßt. Diese unterschiedliche Behandlung dürfte den Konflikt zwischen den Großinvestoren weiter anheizen.
Operative Entwicklung: Licht und Schatten
Abseits des Übernahmekampfs zeigt das jüngste Quartalsupdate ein gemischtes Bild:
- Umsatz stabil bei 855 Mio. Euro
- Lineares TV-Werbegeschäft und Dating-Segment unter Druck
- Commerce & Ventures weiter im Wachstum
Für 2025 hält der Konzern an seiner Prognose von 3,85 Mrd. Euro Umsatz (±150 Mio. Euro) fest. Doch die eigentliche Aufmerksamkeit gilt jetzt dem Machtpoker der Großaktionäre – und der Frage: Wer wird am Ende die Kontrolle über Deutschlands führenden privaten TV-Konzern übernehmen?
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