Ein neuer CEO, eine gespaltene Geschäftsentwicklung und ein herausforderndes globales Umfeld: Der belgische Telekomriese Proximus steckt mitten in einem strategischen Wendemanöver. Während das Kerngeschäft in Belgien erstaunlich robust läuft, drücken die internationalen Aktivitäten massiv auf die Ergebnisse. Kann der frische Vorstand um Stijn Bijnens beide Schienen wieder auf Erfolgskurs bringen?
Machtwechsel an der Spitze
Seit dem 1. September 2025 hat Proximus einen neuen Kapitän: Stijn Bijnens übernahm offiziell die CEO-Rolle und muss nun die Zügel in einer turbulenten Phase fest in der Hand halten. Die Herausforderungen sind vielfältig, wie die jüngsten Quartalszahlen deutlich zeigen. Parallel wird auch die internationale Sparte Proximus Global neu aufgestellt – ab November übernimmt mit Seckin Arikan ein erfahrener Manager die Führung, der die dringend benötigte Wende im CPaaS-Segment einleiten soll.
Gespaltene Persönlichkeit
Die jüngsten Zahlen lesen sich wie die Tale of Two Companies: Das heimische Geschäft in Belgien glänzt mit solidem Wachstum. Die Service-Erlöse stiegen um 1,1 Prozent, das EBITDA legte um 1,9 Prozent zu. Ganz anders die internationale Tochter: Einbrechende SMS-Erlöse im CPaaS-Markt sorgten für einen Absturz der Umsätze um 18,8 Prozent und zogen auch die Gewinne um 5,4 Prozent nach unten.
Diese Diskrepanz zwang Proximus zur Korrektur der Jahresprognose. Während die Erwartungen für das Inlandsgeschäft sogar angehoben wurden („bis zu 2% Wachstum“), muss die Global-Sparte mit einem Rückgang leben. Die Gesamtprognose wurde auf „bis zu 1% Wachstum“ gesenkt.
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Dennoch gibt es Lichtblicke:
* Der Glasfaserausbau schreitet voran: Über 2,4 Millionen Haushalte und Unternehmen sind bereits erschlossen
* Kundenwachstum im Mobilfunk: +36.000 Nettozugänge bei Postpaid-Karten im zweiten Quartal
* Konvergente Angebote gewinnen weiter an Beliebtheit (+11.000 Kunden)
Kundenbindung durch Aufwertung
Ab Oktober schaltet Proximus einen Gang höher: Sämtliche Mobilfunk-Tarife für Privatkunden und Selbstständige werden automatisch upgradet – mehr Datenvolumen und höhere 5G-Geschwindigkeiten ohne Aufpreis. Eine klare Strategie, um in einem hart umkämpften Markt die Kunden zu binden und den stetig steigenden Datenhunger zu stillen.
Fazit: Warten auf die globale Wende
Die Aktie zeigt sich nach dem jüngsten Kursrutsch unter 8 Euro derzeit stabil, bleibt aber deutlich von ihrem Jahreshoch entfernt. Die eigentliche Frage ist: Schafft es das neue Management, die dringend benötigte Trendwende im internationalen Geschäft einzuleiten und gleichzeitig die heimische Stärke zu bewahren? Die Weichen sind gestellt, jetzt muss geliefert werden.
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