Puma Aktie: Künftige Hindernisse?

Der Sportartikelhersteller meldet einen dramatischen Quartalsverlust von 62,3 Millionen Euro nach Vorjahresgewinn. Der neue CEO kündigt 900 weitere Stellenstreichungen an und bezeichnet 2025 als Jahr des Resets.

Kurz zusammengefasst:
  • Quartalsverlust von 62,3 Millionen Euro
  • Umsatzrückgang um 10,4 Prozent
  • Weitere 900 Arbeitsplätze werden gestrichen
  • Aktie verliert 16 Prozent an einem Tag

Puma Aktie: Totalabsturz!

Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach schockierte Anleger mit einem Quartalsverlust von über 60 Millionen Euro – ein dramatischer Absturz ins Minus nach einem Gewinn von 128 Millionen im Vorjahr. CEO Arthur Hoeld, erst seit Juli im Amt, spricht von einem „Jahr des Resets“ und streicht 900 weitere Jobs. Doch können drastische Kostensenkungen und eine Rückkehr zu „Sportauthentizität“ das angeschlagene Unternehmen wirklich retten?

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Die Börse reagierte schonungslos: 16% Kursverlust an einem einzigen Tag auf 18,42 Euro. Der Titel hat seit Jahresbeginn bereits über 63% an Wert verloren und notiert damit auf dem 52-Wochen-Tief. Investoren, die vor einem Jahr eingestiegen sind, sehen sich mit einem Minus von fast 65% konfrontiert.

Quartalszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise

Die Zahlen für das dritten Quartal 2025 offenbaren die Schwere der strukturellen Probleme:

  • Nettoverlust: 62,3 Millionen Euro (Vorjahr: +127,8 Millionen Gewinn)
  • Umsatzrückgang: 10,4% währungsbereinigt auf 1,956 Milliarden Euro
  • Bruttomarge: Absturz um 260 Basispunkte auf nur noch 45,2%
  • Lagerbestände: Explosion um 17,3% auf 2,124 Milliarden Euro
  • Nettoverschuldung: Anstieg auf 1,205 Milliarden Euro

Besonders alarmierend: Der Verlust je Aktie von 0,42 Euro war zwar 34% besser als befürchtet, dennoch verfehlten die Umsätze die Erwartungen der Analysten um 2,3%. Die eingebrochene Bruttomarge signalisiert massive Probleme bei der Profitabilität.

900 Jobs fallen – und das ist erst der Anfang

Hoeld kündigte radikale Einschnitte an. Zusätzlich zu den bereits gestrichenen 500 Stellen verschwinden bis Ende 2026 weitere 900 Arbeitsplätze. Der neue CEO diagnostiziert „gedämpfte Markendynamik, erhöhte Lagerbestände und niedrige Distributionsqualität“ – eine vernichtende Analyse der eigenen Position.

Das Unternehmen kämpft mit hausgemachten Problemen: Die explodierten Lagerbestände werden frühestens Ende 2026 wieder Normalniveau erreichen. Der freie Cashflow war in den ersten neun Monaten mit minus 685,8 Millionen Euro tief negativ.

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Analysten drehen komplett – Verlust statt Gewinn erwartet

Die Reaktion der Experten fiel verheerend aus. Die 20 Puma-Analysten korrigierten ihre Prognosen drastisch nach unten:

  • Umsatzerwartung 2026: Von 7,67 auf 7,45 Milliarden Euro gesenkt (minus 9,8% zum Vorjahr)
  • Gewinn je Aktie 2026: Statt +0,30 Euro nun -0,019 Euro erwartet
  • Durchschnittliches Kursziel: 24,49 Euro (Spanne: 15 bis 44 Euro)

Morningstar-Analyst David Swartz senkte seine Bewertung von 44 auf 39 Euro und warnte vor „beträchtlichen Problemen“. Die enorme Spannweite der Kursziele von 15 bis 44 Euro zeigt: Niemand weiß wirklich, wo die Reise hingeht.

Strategischer Reset: Zurück zu den Wurzeln?

Puma will sich radikal neu aufstellen und konzentriert sich künftig auf nur drei Kernbereiche: Fußball, Training und Laufen. Die Marke soll weg von der „zu kommerziellen“ Ausrichtung und zurück zu Sportauthentizität finden. Ob dieser Strategiewechsel greift, ist fraglich – die Konkurrenz von Adidas und Nike schläft nicht.

Die Organisationsstruktur wird umgebaut: Maria Valdes wechselte von der Chief Product Officer-Position zur Chief Brand Officer-Rolle. Ein Zeichen für die Dringlichkeit, mit der das Unternehmen seine Markenwahrnehmung ändern will.

Düstere Aussichten bis mindestens 2027

Das Management macht wenig Hoffnung auf schnelle Besserung:

  • 2025: Zweistelliger Umsatzrückgang und EBIT-Verlust bestätigt
  • 2026: Weiteres Übergangsjahr angekündigt
  • 2027: Frühestens dann Rückkehr zum Wachstum erwartet

Anleger müssen sich auf eine mehrjährige Durststrecke einstellen. Die nächsten Quartalszahlen am 26. Februar 2026 werden zeigen, ob die Restrukturierung erste Erfolge bringt. Mit einem Forward-KGV von 56,5 ist die Aktie trotz des Absturzes alles andere als günstig bewertet – insbesondere angesichts der erwarteten Verluste. Die Dividendenrendite von 3,61% könnte in Gefahr geraten, sollte die Liquiditätslage sich weiter verschlechtern.

Der Titel notiert aktuell bei 16,04 Euro und damit 66% unter seinem 52-Wochen-Hoch von 47,17 Euro. Ob die drastischen Maßnahmen ausreichen, um Puma wieder auf die Erfolgsspur zu bringen, bleibt mehr als fraglich.

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