Am Freitag spürte Puma den vollen Gegenwind einer Branchenkrise. Während der US-Rivale Nike mit einem brutalen Gewinneinbruch in China die gesamte Sportartikelbranche nach unten riss, sicherte sich das Herzogenauracher Management zeitgleich über 600 Millionen Euro frische Liquidität. Ein Zufall? Oder rechnet Puma mit härteren Zeiten, als öffentlich zugegeben?
Die wichtigsten Fakten:
– Puma-Aktie fiel am Freitag um 3,5 Prozent auf 22,40 Euro
– Neues Finanzierungspaket: 608 Millionen Euro (500 Mio. Brückenkredit + 108 Mio. Kreditlinien)
– Nike meldete 17 Prozent Umsatzminus in China und löste Branchenbeben aus
– RBC Capital bestätigt „Hold“ mit Kursziel 20 Euro
Liquiditätspuffer in volatilen Zeiten
Die Finanzspritze kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Puma hat sich bei Santander Corporate & Investment Banking ein Paket aus einem 500-Millionen-Euro-Brückenkredit und zusätzlichen 108 Millionen Euro an Kreditlinien gesichert. Laufzeit: bis zu zwei Jahre.
CFO Markus Neubrand begründet den Schritt mit der Refinanzierung der bestehenden 1,2-Milliarden-Kreditfazilität und dem Ziel, „finanzielle Flexibilität bei der Finalisierung der langfristigen Finanzierungsstruktur“ zu gewinnen. Anders ausgedrückt: Puma verschafft sich Zeit und Handlungsspielraum – entweder für strategische Investitionen oder als Puffer gegen einen länger anhaltenden Absatzrückgang.
Der China-Schock von Nike
Doch die defensive Finanzstrategie konnte den Kursrutsch am Freitag nicht verhindern. Schuld war der US-Gigant Nike, dessen Aktie nach enttäuschenden Quartalszahlen über zehn Prozent einbrach. Besonders alarmierend: ein Umsatzminus von 17 Prozent in China. Die Konsumflaute im wichtigsten Wachstumsmarkt Asiens ist damit nicht mehr nur eine Prognose, sondern bittere Realität.
Für Puma bedeutet das nichts Gutes. Die Sportartikelbranche ist hochgradig korreliert – was Nike trifft, trifft meist auch die Konkurrenz. Analysten rechnen damit, dass der chinesische Markt auch Pumas Zahlen stärker belasten wird als bisher eingepreist. RBC Capital reagierte prompt und bestätigte zwar das „Hold“-Rating, das Kursziel von 20 Euro liegt jedoch unter dem aktuellen Kurs.
Nicht nur China: Biorecycling verschoben
Als wäre der Marktdruck nicht genug, kommt operative Unschärfe hinzu. Das Partnerunternehmen Carbios, an dessen Biorecycling-Anlage Puma als Konsortiumsmitglied beteiligt ist, verschob die Eröffnung von 2026 auf 2028. Für Pumas Nachhaltigkeitsstrategie ein Rückschlag, der zwar nicht sofort bilanziell durchschlägt, aber die operativen Hürden jenseits des Kerngeschäfts unterstreicht.
Die Kombination aus schwächelndem China-Geschäft, gestiegenen Finanzierungskosten und verzögerten Zukunftsprojekten erklärt, warum die Aktie trotz des Liquiditätspuffers unter Druck bleibt. Mit 22,40 Euro bewegt sich der Kurs deutlich näher am 52-Wochen-Tief von 15,48 Euro als am Dezember-Hoch von 45,37 Euro.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Puma die 22-Euro-Marke verteidigen kann. Die nächsten Analystenstimmen dürften ihre Modelle anpassen – und die Frage beantworten, wie stark der Nike-Effekt durchschlägt. Die Finanzierung verschafft dem Management Zeit, doch die operative Bewährungsprobe in Asien steht erst noch bevor.
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