Puma Aktie: Unangenehme Wahrheiten

Die Puma-Aktie erholt sich nach starken Verlusten durch Übernahmegerüchte aus China. Eine Transaktion hängt jedoch am Großaktionär Pinault, während die operativen Zahlen weiterhin schwach sind.

Kurz zusammengefasst:
  • Kurssprung durch Kaufinteresse von Anta Sports
  • Übernahme hängt an Zustimmung der Familie Pinault
  • Operativer Verlust und Umsatzrückgang im laufenden Jahr
  • Charttechnisch deutet RSI auf Überkauftheit hin

Nach einem desaströsen Börsenjahr keimt bei Puma plötzlich Hoffnung auf. Doch der jüngste Kurssprung basiert nicht auf operativen Erfolgen, sondern auf heißen Spekulationen um eine Übernahme durch den chinesischen Sportartikel-Giganten Anta Sports. Während die Aktie zur Erholungsrally ansetzt, stellt sich die entscheidende Frage: Ist das die Chance auf einen lukrativen Exit oder eine Falle für Anleger?

  • Der Auslöser: Berichte über Kaufinteresse von Anta Sports (Bewertung: 30 Mrd. USD).
  • Die Reaktion: Kurssprung von fast 19 Prozent Ende November.
  • Das Hindernis: Die Großaktionärsfamilie Pinault (29 Prozent Anteile).
  • Die Realität: Operativer Verlust und Umsatzrückgang im laufenden Jahr.

Spekulation treibt den Kurs

Lange Zeit kannte die Puma-Aktie nur eine Richtung: abwärts. Doch Ende November 2025 wendete sich das Blatt schlagartig, als Bloomberg über das Interesse des Hongkonger Konzerns Anta Sports berichtete. Die Chinesen, zu denen bereits Marken wie Fila gehören, prüfen demnach eine Übernahme des MDAX-Konzerns.

Der Markt reagierte euphorisch. Die Aktie, die seit Jahresbeginn über 52 Prozent an Wert verloren hatte, schoss an einem einzigen Tag um rund 19 Prozent nach oben. Diese Dynamik hält an: In den letzten 30 Tagen verzeichnet das Papier ein Plus von über 25 Prozent. Neben Anta wurden kurzzeitig auch Li Ning und Asics als Interessenten gehandelt, wobei Asics entsprechende Pläne jedoch dementierte.

Hürden für den Deal

Trotz der Euphorie bleibt eine Übernahme kompliziert. Der Schlüssel liegt bei der französischen Familie Pinault, die über ihre Holding Artemis rund 29 Prozent der Anteile hält. Marktbeobachter bezweifeln, dass die Großaktionäre auf dem aktuellen Niveau verkaufsbereit sind.

Das 52-Wochen-Hoch von knapp 47 Euro liegt noch immer in weiter Ferne, der Abstand beträgt aktuell über 55 Prozent. Experten gehen davon aus, dass Anta Sports eine signifikante Prämie auf den aktuellen Kurs zahlen müsste, um die Pinaults an den Verhandlungstisch zu bringen. Ohne deren Zustimmung ist ein Deal faktisch unmöglich.

Operative Realität bleibt düster

Sollten sich die Gerüchte in Luft auflösen, droht ein harter Aufprall in der Realität. Das Jahr 2025 gilt als das schlechteste in der Unternehmensgeschichte. Im dritten Quartal verbuchte der Sportartikelhersteller einen Nettoverlust von über 62 Millionen Euro bei sinkenden Umsätzen.

CEO Arthur Hoeld hat zwar einen „strategischen Reset“ ausgerufen, der einen Abbau von 1.400 Stellen bis 2026 und eine Fokussierung auf Kernsportarten vorsieht. Doch während der Erzrivale Adidas die Kurve gekriegt hat und neue Player wie On Running Marktanteile abjagen, wirkt Pumas Sanierungskurs noch wackelig. Analysten der Deutschen Bank bezeichnen die Maßnahmen als „nicht radikal genug“ und sehen das Kursziel bei lediglich 16 Euro.

Charttechnik: Überhitzung droht

Die rasante Aufholjagd hat Spuren im Chartbild hinterlassen. Mit einem RSI (Relative Strength Index) von 73,2 gilt die Aktie kurzfristig als überkauft. Zwar konnte der Kurs den 50-Tage-Durchschnitt von 19,05 Euro deutlich hinter sich lassen, doch der langfristige 200-Tage-Durchschnitt bei 21,14 Euro fungiert aktuell als hartnäckiger Widerstandsbereich. Ein nachhaltiger Ausbruch über diese Marke wäre technisch ein wichtiges Signal, ist aber ohne fundamentale News oder ein konkretes Übernahmeangebot fraglich.

Fazit: Alles oder Nichts

Die Situation bei Puma gleicht einer binären Wette: Konkretisiert sich das Interesse aus China, ist eine massive Neubewertung möglich. Verpuffen die Gerüchte jedoch, rücken die schwachen Fundamentaldaten und der operative Verlust wieder in den Vordergrund. Spätestens bei der Veröffentlichung des Geschäftsberichts am 26. Februar 2026 muss das Management liefern – oder auf einen rettenden Käufer hoffen.

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