Der Spagat zwischen einem robusten Kerngeschäft und dem heiklen Rückzug aus Russland prägt weiterhin die Geschichte der Raiffeisen Bank International. Die aktuellen Zahlen für das erste Quartal 2025 zeigen operative Stärke, doch der lange Schatten des Ostgeschäfts und ein neuer Milliardenstreit sorgen für anhaltende Anspannung. Was bedeutet die Gemengelage konkret?
Fels in der Brandung? Das Geschäft ohne Russland
Abseits der Schlagzeilen um Russland lieferte das Kernsegment der RBI im ersten Quartal solide Zahlen ab. Das Konzernergebnis ohne Russland und Belarus belief sich auf 260 Millionen Euro. Bemerkenswert: Trotz des veränderten Zinsumfelds konnte der Zinsüberschuss mit 1,046 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorquartals gehalten werden. Lediglich der Provisionsüberschuss gab leicht nach.
Auch die Kapitalausstattung im Kerngeschäft wirkt solide. Die harte Kernkapitalquote (CET1) ohne Russland verbesserte sich auf 15,9 Prozent. Es scheint, als würde die Bank in ihren Kernmärkten die Stellung halten, während sie versucht, das wohl größte Problem anzugehen.
Zähes Ringen um den Russland-Rückzug
Der Abbau des umstrittenen Russlandgeschäfts geht weiter, wenn auch langsam. Im Quartalsvergleich sanken die Kundenkredite dort um 4 Prozent, die Einlagen sogar um 9 Prozent (jeweils in lokaler Währung). Dieser Fortschritt, gepaart mit dem Ausstieg aus Belarus, brachte der Bank jüngst sogar ein kleines Lob von der Ratingagentur S&P ein: Der Ausblick wurde von "negativ" auf "stabil" angehoben (Rating A-). Doch das ist nur die eine Seite der Medaille.
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Russland-Krimi: Der nächste Milliardenakt!
Für neues Drama sorgt der sogenannte Rasperia-Fall. Ein russisches Berufungsgericht bestätigte eine Forderung gegen die russische RBI-Tochter. Inzwischen wurde das Rubel-Äquivalent von rund 1,87 Milliarden Euro von der russischen Zentralbank eingezogen und an Rasperia überwiesen.
Zwar betont die RBI, dass dies keine zusätzlichen Belastungen in der Erfolgsrechnung für das erste Quartal 2025 verursacht habe. Beruhigend klingt das aber kaum. Die AO Raiffeisenbank hat in Russland weitere Rechtsmittel eingelegt, und der Konzern bereitet eine Klage gegen Rasperia in Österreich vor. Dieser Rechtsstreit ist ein weiteres heißes Eisen, das die Bank anfassen muss und erhebliche finanzielle Risiken birgt.
Die RBI hält zwar an ihrem Ausblick für 2025 fest. Doch angesichts der Milliardensumme im Rasperia-Fall und der generellen Unsicherheit bezüglich des Russland-Exits dürfte die Nervosität bei den Anlegern hoch bleiben. Das Ringen um die Zukunft des Ostgeschäfts geht in die nächste Runde.
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