Der CEO beschwört einen „Superzyklus“ für die Rüstungsindustrie, doch die Anleger ergreifen fluchtartig das Hasenpanier. Statt Euphorie herrscht nach dem jüngsten Kapitalmarkttag (CMD) blanke Ernüchterung beim Augsburger Panzergetriebe-Hersteller. Warum straft die Börse das Unternehmen so massiv ab, obwohl die langfristigen Wachstumsaussichten eigentlich glänzend sein sollten?
Realitätscheck statt Wachstumsfantasie
Auslöser für den massiven Abverkauf waren die eigenen Zahlenwerke des Managements. Zwar malte CEO Alexander Sagel ein rosiges Bild für die ferne Zukunft und stellte bis 2030 eine Verdreifachung des Umsatzes auf bis zu 3,2 Milliarden Euro in Aussicht. Doch Investoren interessieren sich aktuell herzlich wenig für das nächste Jahrzehnt.
Das Problem liegt im Hier und Jetzt: Die Prognosen für die Jahre 2025 und 2027 verfehlten die Konsensschätzungen der Analysten deutlich. Der Markt hatte ein lineares, aggressives Wachstum eingepreist – geliefert wurde ein eher konservativer Ausblick. Besonders die Sorge um die Profitabilität drückt auf die Stimmung, da das Verhältnis zwischen Neugeschäft und dem eigentlich lukrativen Wartungsgeschäft (Aftermarket) neu bewertet werden muss.
Die Quittung folgte prompt und schmerzhaft: Zum Wochenausklang rutschte das Papier um weitere 5,90 % auf 50,40 Euro ab. Noch dramatischer wirkt der Blick auf die Wochenbilanz: Innerhalb von nur sieben Tagen hat die Aktie über 22 % an Wert verloren.
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Der „Trump-Faktor“ belastet die Branche
Der Kurssturz bei Renk ist jedoch kein isoliertes Ereignis. Der gesamte europäische Rüstungssektor, der monatelang von Rekord zu Rekord eilte, korrigiert derzeit kräftig. Folgende Faktoren heizen die Unsicherheit an:
- Geopolitische Spekulationen: Marktteilnehmer diskutieren mögliche diplomatische Annäherungen oder Friedensverhandlungen, oft zusammengefasst unter dem „Trump-Faktor“.
- Gewinnmitnahmen: Nach der fulminanten Rallye nutzen viele Anleger die ersten Risse im „perfekten Szenario“, um Kasse zu machen.
- Bewertungsfragen: Jede noch so kleine Abweichung bei den „Highflyern“ wie Rheinmetall oder Hensoldt wird in der aktuellen Marktphase überproportional bestraft.
Wackelt die Unterstützung?
Trotz des Absturzes bleibt die fundamentale Story intakt: Renk-Getriebe sind in Schlüsselpanzern wie dem Leopard 2 unverzichtbar für die NATO. Analysten wie das Bankhaus Berenberg sehen daher weiterhin langfristiges Potenzial und halten an Kurszielen weit über dem aktuellen Niveau fest.
Doch kurzfristig dominieren die Bären. Der Kurs ist mittlerweile deutlich unter den 50-Tage-Durchschnitt von 70,15 Euro gefallen, was den technischen Schaden unterstreicht. Für die kommende Woche steht nun alles auf dem Spiel: Hält die psychologisch wichtige Marke von 50 Euro? Ein Bruch dieser Linie könnte weitere technische Verkäufe auslösen. Renk muss nun beweisen, dass die vorsichtigen Prognosen lediglich Taktik waren („Underpromise and Overdeliver“), um das verspielte Vertrauen zurückzugewinnen.
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