Rheinmetall Aktie: Marktstrategie angepasst

Rheinmetall übertrifft Q1-Erwartungen deutlich, doch der Markt reagiert verhalten. Was bremst den Rüstungskonzern trotz Rekordzahlen?

Kurz zusammengefasst:
  • Umsatzwachstum von 46% im ersten Quartal
  • Auftragseingang explodiert um 181%
  • Kursrückgang trotz positiver Zahlen
  • Diversifizierung in neue Geschäftsfelder

Eigentlich Jubelstimmung bei Rheinmetall: Die Auftragsbücher platzen aus allen Nähten, die Q1-Zahlen übertreffen die Erwartungen deutlich. Doch an der Börse herrscht Ernüchterung, der Kurs steht unter Druck. Was steckt hinter diesem scheinbaren Widerspruch beim Rüstungsgiganten?

Die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal 2025 sprechen eine deutliche Sprache. Der Konzernumsatz schoss um beeindruckende 46 Prozent auf rund 2,3 Milliarden Euro nach oben. Getrieben wurde dieses Wachstum vor allem vom boomenden Militärgeschäft, das sogar um fast 73 Prozent zulegen konnte.

Auch das operative Ergebnis entwickelte sich prächtig und übertraf die Analystenprognosen: Im militärischen Segment kletterte es um rund 96 Prozent auf 199 Millionen Euro – erwartet wurden lediglich 166 Millionen. Die Auftragsbücher quellen über: Der Auftragseingang explodierte förmlich um 181 Prozent auf 11 Milliarden Euro. Das gesamte Auftragspolster erreichte damit einen neuen Rekordwert von 62,6 Milliarden Euro, was Produktionssicherheit auf Jahre hinaus verspricht.

Zahlen hui, Aktie pfui?

Doch warum quittiert der Markt diese eigentlich hervorragenden Nachrichten mit fallenden Kursen? Ein wesentlicher Knackpunkt scheint der Ausblick für das Gesamtjahr gewesen zu sein. Zwar bestätigte das Management die Ziele eines Umsatzwachstums von 25 bis 30 Prozent und einer operativen Marge von 15,5 Prozent.

Die Krux lag jedoch in der Formulierung: Man werde diese Ziele "mindestens" erreichen. Dieses kleine Wörtchen reichte offenbar aus, um die hochgesteckten Erwartungen einiger Marktteilnehmer zu enttäuschen. Ihnen klang das nach zu wenig Ambition angesichts der Dynamik.

Zusätzlich dürften Gewinnmitnahmen nach der vorherigen starken Kurs-Rallye eine Rolle spielen. Auch die jüngsten Spekulationen um eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine, genährt durch russische Ankündigungen einer Feuerpause Anfang Mai, sorgten branchenweit für Verunsicherung und führten zu Abgaben bei Rüstungswerten.

Europa muss erwachsen werden?

Firmenchef Armin Papperger sieht derweil Chancen und Verantwortung für sein Unternehmen durch die veränderte geopolitische Lage. Europa müsse nun verteidigungspolitisch "erwachsen werden", was die Nachfrage nach Produkten des Konzerns beschleunige.

Sorgen bezüglich möglicher US-Zölle unter einer neuen Trump-Administration wischte Papperger beiseite. Man agiere in den USA als "voll-amerikanischer Anbieter" und erhalte positives Feedback von der US-Regierung. Man rechne sich gute Chancen bei Großprogrammen der US-Streitkräfte aus.

Interessanterweise versucht sich der Konzern auch vorsichtig in neuen Geschäftsfeldern. Ein jüngst gemeldeter Auftrag im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich zur Lieferung von hundert Gascontainern an einen europäischen Produzenten von grünem Wasserstoff ab 2026 zeigt erste Diversifizierungsbemühungen jenseits des Kerngeschäfts.

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