Pünktlich zum Jahresausklang schafft der Düsseldorfer Konzern Fakten und finalisiert seinen radikalen Wandel. Mit der Trennung vom zivilen Geschäft und massiven neuen Aufträgen der Bundeswehr wird die Neuausrichtung zum reinen Verteidigungsunternehmen zementiert. Doch wie bewertet der Markt diesen strategischen Umbau angesichts der jüngsten Kurskorrektur?
- Auftrags-Boom: Neue Verträge über Schützenpanzer und Artillerie sichern 3,3 Milliarden Euro Umsatz.
- Strategischer Schnitt: Die Zivilsparte „Power Systems“ wird verkauft, was kurzfristig zu Abschreibungen führt.
- Prognose-Anhebung: Für das Kerngeschäft erwartet das Management nun operative Margen von bis zu 19 Prozent.
Milliarden-Volumen für die Auftragsbücher
Kurz vor den Feiertagen meldete das Gemeinschaftsunternehmen ARTEC entscheidende Vertragsabschlüsse, die das künftige Wachstum von Rheinmetall untermauern. Im Zentrum stehen zwei Großaufträge der Bundeswehr, die dem Konzern innerhalb von nur 48 Stunden ein anteiliges Volumen von rund 3,3 Milliarden Euro sichern.
Konkret handelt es sich um 200 weitere Schützenpanzer vom Typ Puma, die ab 2028 ausgeliefert werden sollen. Allein hieraus fließen 2,1 Milliarden Euro direkt an Rheinmetall. Ergänzt wird dies durch den ersten Abruf von 84 RCH 155 Radhaubitzen aus einem neuen Rahmenvertrag. Dieser Schritt füllt den Auftragsbestand (Backlog) nachhaltig und erhöht die Planungssicherheit für die kommenden Jahre.
Harter Schnitt beim Portfolio
Parallel zur operativen Stärke treibt der Vorstand die strukturelle Bereinigung voran. Die Zivilsparte „Power Systems“ wurde als „nicht fortgeführtes Geschäft“ klassifiziert, da konkrete Verkaufsverhandlungen laufen. Dieser Schritt ist notwendig, um Rheinmetall als reinen „Defense Pure Player“ am Markt zu positionieren.
Die Trennung hat jedoch ihren Preis: Eine nicht zahlungswirksame Wertberichtigung von rund 350 Millionen Euro belastet das bilanzielle Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr. Gleichzeitig ermöglicht dieser klare Schnitt eine Anhebung der Profitabilitätsziele für das verbleibende Rüstungsgeschäft. Analysten bewerten die angepeilte operative Marge von 18,5 bis 19,0 Prozent für 2025 als Signal für eine steigende Ertragskraft des „neuen“ Konzerns.
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Konsolidierung nach der Rekordjagd
Trotz der fundamentalen Neuausrichtung und der Integration der im September angekündigten Übernahme der Naval Vessels Lürssen (NVL) zeigt sich die Aktie zuletzt verhalten. Der Kurs hat sich deutlich von seinen Höchstständen entfernt. Während das 52-Wochen-Hoch im September noch bei 1.995,00 Euro markiert wurde, notiert das Papier aktuell bei 1.536,50 Euro.
Dieser Rückgang von knapp 23 Prozent spiegelt eine klassische Konsolidierung wider. Marktteilnehmer verarbeiten die gemischte Gemengelage aus langfristiger Fantasie durch volle Auftragsbücher und kurzfristiger Belastung durch die Abschreibungen der Zivilsparte. Der Fall unter den 50-Tage-Durchschnitt (1.613,18 Euro) deutet darauf hin, dass die technisch getriebene Korrektur noch nicht vollständig abgeschlossen ist.
Das erste Quartal 2026 wird für die Neubewertung der Aktie entscheidend sein. Sobald der Verkauf der Autozulieferer-Sparte und das Closing der NVL-Übernahme formal abgeschlossen sind, entfallen die bisherigen Konglomeratsabschläge. Investoren dürften den Fokus dann wieder verstärkt auf den starken operativen Cashflow und die angehobene Margen-Prognose richten.
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