Der Düsseldorfer Rüstungsriese feiert einen historischen Meilenstein: Rheinmetall hat heute offiziell den Aufstieg in den Euro Stoxx 50 vollzogen und verdrängt damit den angeschlagenen Luxuskonzern Kering. Die Bestätigung durch JPMorgan-Analyst Pankaj Gupta sorgt für zusätzlichen Rückenwind bei einer Aktie, die bereits 2025 unglaubliche 200 Prozent zugelegt hat.
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 hat sich der Börsenwert des Unternehmens auf über 80 Milliarden Euro regelrecht verzwanzigfacht. Während Kering mit seiner Problemmarke Gucci kämpft und nur noch 20 Milliarden Euro schwer ist, surft Rheinmetall auf der Welle steigender Verteidigungsbudgets.
Politischer Rückenwind verstärkt sich
Die Zeichen für das Unternehmen werden noch günstiger. Beim anstehenden NATO-Gipfel in Den Haag soll unter dem Druck von US-Präsident Donald Trump vereinbart werden, künftig mindestens 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben. Aktuell liegt Deutschland bei etwa 2,1 Prozent – das bedeutet enormes Wachstumspotenzial.
SPD-Chef Lars Klingbeil wartet zwar noch auf die NATO-Entscheidungen, betont aber bereits: "Wir müssen jetzt deutlich mehr für Verteidigung ausgeben." Besonders interessant: Klingbeil sieht enormen Investitionsbedarf bei der Cybersicherheit, einem Bereich, in dem Rheinmetall stark positioniert ist.
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Gesellschaftlicher Wandel begünstigt Rüstungsaktien
Ein weiterer Trend unterstützt die Entwicklung: Die Akzeptanz für Rüstungsinvestments hat sich grundlegend gewandelt. Eine aktuelle Verivox-Studie zeigt, dass 56 Prozent der Deutschen private Investments in die Rüstungsbranche vertretbar finden. 2022 waren es noch 53 Prozent, die Bedenken hatten. Besonders Männer sind aufgeschlossen – 64 Prozent finden solche Investments vertretbar.
Index-Effekt könnte Kurse weiter treiben
Der Aufstieg in den Euro Stoxx 50 ist mehr als nur ein symbolischer Erfolg. Physisch replizierende ETFs müssen nun zwangsläufig Rheinmetall-Aktien kaufen und ihre Portfolios entsprechend anpassen. Das zusätzliche Kaufvolumen könnte der ohnehin starken Kursentwicklung weiteren Schub verleihen.
Die Kombination aus politischem Rückenwind, gesellschaftlicher Akzeptanz und technischen Kaufzwängen durch den Indexaufstieg macht deutlich: Rheinmetall steht vor einer neuen Wachstumsphase, die das bisherige Kursfeuerwerk noch übertreffen könnte.
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