Rock Tech Lithium arbeitet weiter an seinem Guben-Projekt, doch an der Börse kommt das bislang kaum an. Trotz spürbarer Fortschritte bei Kostenstruktur und Positionierung in Europa bleibt der Kurs deutlich hinter den operativen Zielen zurück. Der Markt konzentriert sich weniger auf technische Optimierungen als auf eine zentrale Frage: Wann steht die gesicherte Finanzierung für den Konverter in Guben?
Belastete Aktie trotz Fortschritten
Die Aktie notiert mit rund 0,45 Euro klar unter ihrem Niveau zu Jahresbeginn und hat seit Januar fast 40 % an Wert verloren. Damit liegt sie mehr als 50 % unter dem 52‑Wochen-Hoch, während sie nur knapp über dem jüngsten Jahrestief handelt – ein Bild anhaltender Skepsis.
Diese Zurückhaltung steht im Kontrast zu mehreren Meldungen, mit denen das Management in den vergangenen Monaten die Wirtschaftlichkeit des Projekts verbessert hat. Der Markt würdigt diese Schritte bislang kaum, was auf eine deutliche „Zeig es mir“-Haltung der Investoren hindeutet.
Guben-Konverter: Kosten deutlich gedrückt
Im vierten Quartal hat Rock Tech Lithium die Investoren mit einer spürbaren Senkung der geplanten Baukosten überrascht. Am 23. Oktober 2025 meldete das Unternehmen, dass die geschätzten Investitionsausgaben (CapEx) für den Lithium-Konverter in Guben nach umfassenden Design- und Beschaffungsprüfungen um 50 Millionen Euro reduziert wurden.
- Ursprüngliche CapEx-Schätzung: 730 Mio. €
- Neue CapEx-Schätzung: 680 Mio. €
- Einsparung: 50 Mio. €
Bereits am 17. September 2025 hatte Rock Tech eine überarbeitete Betriebsbudgetierung (OpEx) vorgestellt. Demnach sollen die laufenden Produktionskosten um 23 % sinken. Das aktualisierte Modell sieht Kosten von rund 3.878 Euro je Tonne Lithiumhydroxid vor. In einem volatilen Preisumfeld für Batterierohstoffe ist eine derartige Kostensenkung ein wichtiges Argument für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts.
Aus Sicht vieler Marktteilnehmer zeigen diese Schritte, dass das Management an den Stellschrauben dreht, die es kontrollieren kann: Planung, Beschaffung und Effizienz. Die offene Flanke bleibt jedoch die Gesamtfinanzierung des Projekts.
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Strategische Rolle in Europa
Parallel zur Kostenoptimierung betont Rock Tech die politische Dimension des Guben-Projekts. Am 3. Dezember 2025 verwies CEO Mirco Wojnarowicz im Zusammenhang mit dem „ResourceEU Plan“ auf die Bedeutung der Anlage für die europäische Rohstoffsouveränität.
Der Konverter soll jährlich 24.000 Tonnen batteriefähiges Lithiumhydroxid produzieren – ausreichend für rund 500.000 Elektrofahrzeuge. Die Anlage ist vollständig genehmigt und gilt als „shovel-ready“, also baureif. Politische Rückenwinde gibt es ebenfalls: Lithium ist in der EU als strategischer Rohstoff eingestuft, was Förderprogramme und Unterstützung grundsätzlich erleichtern kann.
Trotzdem richtet sich der Blick der Börse vor allem auf zwei Punkte: die endgültige Investitionsentscheidung (Final Investment Decision, FID) und konkret zugesagte Finanzierungspakete. Solange diese Bausteine fehlen, bleibt die Lücke zwischen politischer Relevanz und Aktienbewertung bestehen.
Technisches Bild und Marktdynamik
Charttechnisch bewegt sich der Titel nahe seinen Tiefstständen und notiert klar unter den gleitenden Durchschnitten von 50, 100 und 200 Tagen. Der 14‑Tage-RSI liegt mit 25,5 im überverkauften Bereich, was auf einen deutlichen Abwärtsdruck der vergangenen Wochen hinweist. Zugleich signalisiert die hohe annualisierte 30‑Tage-Volatilität von über 70 %, dass der Markt die Aktie als riskant und anfällig für Schwenks einstuft.
Trotz der positiven Effekte der CapEx- und OpEx-Senkungen gelingt es dem Papier bislang nicht, sich nachhaltig vom unteren Kursband zu lösen. Die Botschaft dahinter: Studien, Optimierungen und politische Statements allein reichen vielen Investoren nicht mehr aus. Im Vordergrund steht, ob und wann verbindliche Finanzierungszusagen für die restlichen Baukosten auf den Tisch kommen.
Fazit: Finanzierung als Kurshebel
Die Lage ist klar umrissen: Operativ arbeitet Rock Tech Lithium an einem genehmigten, strategisch wichtigen EU-Projekt mit verbesserter Kostenbasis, an der Börse dominiert jedoch die Unsicherheit über die Finanzierung und den Zeitpunkt der FID. Ein bestätigtes Finanzierungspaket wäre der zentrale Katalysator, um die Lücke zwischen Projektperspektive und aktueller Bewertung zu verkleinern. Bis dahin dürfte der Kurs empfindlich auf Nachrichten zum Lithium-Markt und zu möglichen Geldgebern reagieren und in der Nähe des aktuellen Bewertungsniveaus verharren.
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