Die RTL Group erlebt ihren schlimmsten Börsentag seit Jahrzehnten. Nach enttäuschenden Quartalszahlen und einer massiven Prognosekorrektur stürzt die Medienaktie ab – und hinterlässt verunsicherte Anleger. Doch ist das nur eine vorübergehende Schwächephase oder der Beginn eines langfristigen Niedergangs?
Q3-Ergebnisse enttäuschen auf ganzer Linie
Der Luxemburger Medienriese lieferte im dritten Quartal durchweg enttäuschende Zahlen. Die Konzernumsätze blieben zwar auf den ersten Blick stabil, doch auf organischer Basis gab es einen Rückgang von 1,5%. Noch bedenklicher: Der Quartalsumsatz sackte um 5,5% auf 1,338 Milliarden Euro ab.
Die Schwäche kommt aus beiden Geschäftsbereichen: Einerseits sinkende Werbeeinnahmen im Kerngeschäft, andererseits rückläufige Content-Erlöse bei der Produktionstochter Fremantle. TV-Werbung, traditionell die Cash-Cow des Konzerns, brach um 2,3% ein.
CEO Thomas Rabe räumte die Probleme offen ein: „Wir beschleunigen die Transformation der RTL Group in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld.“ Die anhaltende Schwäche der deutschen Wirtschaft und des TV-Werbemarktes zwingt das Management zum Handeln.
Prognose-Rutsch schockt Anleger
Der wohl größte Schock für Investoren: Die Führungsetage korrigierte die Jahresumsatzprognose um satte 300 Millionen Euro nach unten – von bisher 6,6 auf nun nur noch 6,3 Milliarden Euro. Diese drastische Revision spiegelt die erwarteten Einbrüche im deutschen Werbemarkt und bei globalen Produktionserlösen wider.
Zwar hält das Unternehmen am bereinigten EBITA-Ziel von rund 750 Millionen Euro fest, doch selbst hier erwartet man nur noch die Untergrenze des Korridors. Die Botschaft ist klar: Der wirtschaftliche Druck in Deutschland lastet schwer auf dem gesamten Medienkonzern.
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Streaming als Hoffnungsschimmer
Trotz der düsteren Gesamtbilanz gibt es einen Lichtblick: Das Streaming-Geschäft wächst dynamisch weiter. Die Zahl der zahlenden Abonnenten stieg um 22,8% auf 6,5 Millionen, während die Streaming-Umsätze in den ersten neun Monaten um 41% explodierten.
Besonders RTL+ in Deutschland legte stark zu: Die Nutzungsdauer stieg im dritten Quartal um beeindruckende 93,6%. Das Unternehmen bleibt zuversichtlich, bis Jahresende sieben Millionen Abonnenten zu erreichen und die Streaming-Sparte bis 2026 profitabel zu machen.
Kampf um die digitale Zukunft
Die Quartalsenttäuschung unterstreicht die grundlegenden Herausforderungen traditioneller Sender. Während die Zuschauer zunehmend zu Streaming-Plattformen abwandern, bleibt das Werbegeschäft unter wirtschaftlichem Druck.
RTL Deutschland konnte zwar seine Marktführerschaft behaupten, doch der Vorsprung zum Hauptkonkurrenten ProSiebenSat.1 schrumpfte auf 7,0 Prozentpunkte. Die strategische Ausrichtung bleibt klar: Stärkung des Kerngeschäfts bei gleichzeitiger Beschleunigung der Streaming-Transformation.
Die entscheidende Frage für Anleger: Kann RTL den Übergang ins digitale Zeitalter erfolgreich meistern, ohne dabei die Profitabilität einzubüßen? Der aktuelle Kurssturz zeigt jedenfalls, dass die Geduld der Märkte begrenzt ist.
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