RTL Group: Medienriese im Umbruch

RTL Group verzeichnet starkes Streaming-Wachstum von 27 Prozent und schließt strategische Sky-Übernahme, während TV-Werbeeinnahmen um 6,9 Prozent sinken.

Kurz zusammengefasst:
  • Streaming-Einnahmen steigen um 27 Prozent
  • Übernahme von Sky Deutschland für 150 Millionen
  • TV-Werbeeinnahmen brechen um 6,9 Prozent ein
  • Sonderdividende von 5 Euro pro Aktie geplant

Der europäische Medienkonzern RTL Group steckt mitten in der wohl größten Transformation seiner Geschichte. Während das traditionelle TV-Geschäft unter Druck gerät, boomen Streaming-Dienste und strategische Deals verändern das Unternehmen fundamental. Doch können die digitalen Erfolge die Einbrüche im Kerngeschäft wirklich ausgleichen?

Gemischte Halbjahreszahlen zeigen Zwiespalt

RTL Groups Halbjahreszahlen für 2025 lesen sich wie die Bilanz eines Unternehmens im Clinch zwischen alter und neuer Medienwelt. Der Umsatz sank um 3,2 Prozent auf 2,78 Milliarden Euro, vor allem getrieben durch rückläufige Werbeeinnahmen im klassischen TV-Bereich, die um 6,9 Prozent einbrachen. Dem gegenüber steht ein beeindruckendes Wachstum im Streaming-Segment: Die Einnahmen stiegen um 27 Prozent und die Zahl der zahlenden Abonnenten kletterte auf 7,2 Millionen – ein Plus von 15,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Trotz des Umsatzrückgangs übertraf das bereinigte EBITA von 160 Millionen Euro die Erwartungen der Analysten. Besonders die deutsche Streaming-Plattform RTL+ glänzte mit 6,2 Millionen Abonnenten und einem Wachstum von 18,1 Prozent.

Strategische Weichenstellungen mit Signalwirkung

Die eigentliche Sensation verkündete RTL jedoch bereits Ende Juni: Die Übernahme von Sky Deutschland von Comcast für 150 Millionen Euro plus leistungsabhängiger Komponenten. Dieser Coup könnte den deutschen Medienmarkt nachhaltig verändern. Die Fusion würde einen Giganten mit rund 11,5 Millionen Abonnenten in Deutschland, Österreich und der Schweiz schaffen – eine machvolle Antwort auf die Bedrohung durch globale Streaming-Anbieter wie Netflix und Amazon.

Parallel dazu vollzog RTL den strategischen Rückzug aus den Niederlanden mit dem Verkauf von RTL Nederland für 1,1 Milliarden Euro an DPG Media. Für Aktionäre besonders attraktiv: Eine erwartete Sonderdividende von 5 Euro pro Aktie aus diesem Geschäft im Jahr 2026.

Digitale Transformation gewinnt an Fahrt

Während das traditionelle Werbegeschäft schwächelt, legte die digitale Werbung um 27,1 Prozent zu und milderte so die Verluste aus dem TV-Bereich. Insgesamt erzielte RTL Werbeeinnahmen von 1,405 Milliarden Euro, wovon der Großteil (1,018 Milliarden) weiterhin aus dem Fernsehgeschäft stammt.

Die Streaming-Verluste konnten mehr als halbiert werden auf 34 Millionen Euro im ersten Halbjahr. CEO Thomas Rabe bekräftigte das Ziel, die Streaming-Sparte bis 2026 profitabel zu machen – ein ambitioniertes Vorhaben angesichts des hart umkämpften Marktes.

Ausblick: Warten auf die Wende

RTL hält an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest und erwartet ein bereinigtes EBITA von rund 780 Millionen Euro, vorausgesetzt die TV-Werbeeinnahmen steigen in der zweiten Jahreshälfte um 2-3 Prozent. Die nächste Bewährungsprobe steht im November an, wenn die Quartalszahlen Aufschluss über die Fortschritte bei der Sky-Integration und der weiteren Streaming-Entwicklung geben.

Die entscheidende Frage bleibt: Schafft es der Medienriese, seine digitale Transformation schneller voranzutreiben, als das traditionelle Geschäft schrumpft? Die Weichen sind gestellt – jetzt muss die Strategie aufgehen.

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