Der Energieriese RWE hat seine Bücher für das erste Quartal 2025 geöffnet, und die Zahlen zeichnen ein Bild mit Licht und Schatten. Zwar konnte der Konzern die Erwartungen beim Nettogewinn leicht übertreffen, doch insgesamt musste RWE deutliche Ergebniseinbußen hinnehmen. Was steckt dahinter und wie sehr beunruhigt das die Anleger?
Die nackten Zahlen: Ein deutlicher Dämpfer
Im Auftaktquartal des Jahres 2025 verbuchte RWE ein bereinigtes operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,3 Milliarden Euro. Das klingt nach viel, ist aber ein spürbarer Rückgang im Vergleich zu den 1,71 Milliarden Euro aus dem Vorjahreszeitraum. Der bereinigte Nettogewinn sackte von 801 Millionen auf 498 Millionen Euro ab. Analysten hatten hier im Schnitt zwar "nur" mit 473 Millionen Euro gerechnet, die Enttäuschung über den generellen Rückgang dürfte dennoch überwiegen. Das Ergebnis lag damit operativ in etwa im Rahmen der Erwartungen, beim Überschuss leicht darüber.
Gegenwind aus mehreren Richtungen: Woher kamen die Probleme?
Die Gründe für diesen Dämpfer sind vielfältig. Ein Hauptfaktor waren die ungewöhnlich schwachen Windverhältnisse in Europa. Dies traf vor allem das Segment Offshore Wind hart, dessen operatives Ergebnis von 548 Millionen auf 380 Millionen Euro einbrach. Doch nicht nur die Windstille machte RWE zu schaffen. Auch gesunkene Energiepreise und hierdurch normalisierte Margen im Bereich der flexiblen Stromerzeugung drückten das Ergebnis – hier ging es von 552 Millionen auf 376 Millionen Euro bergab. Ein besonders herber Schlag war der Einbruch im Energiehandel: Das Ergebnis stürzte hier von 251 Millionen Euro auf nur noch rund 40 Millionen Euro.
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Ein Lichtblick im Sturm: Onshore und Solar trotzen dem Trend
Doch wo Schatten ist, da ist bekanntlich auch Licht. Und das kam im ersten Quartal vor allem aus dem Bereich Onshore Wind und Solar. Trotz der allgemeinen Flaute konnte dieses Segment seinen operativen Gewinn von 341 Millionen auf beachtliche 496 Millionen Euro steigern. Verantwortlich hierfür waren vor allem die Inbetriebnahme neuer Anlagen und höhere abgesicherte Preise, insbesondere auf dem US-Markt. Ein klares Signal, dass die Investitionsstrategie hier Früchte trägt.
Trotz Flaute: Kurs gehalten bei der Jahresprognose?
Trotz der Herausforderungen im ersten Quartal hält das Management an seiner Prognose für das Gesamtjahr 2025 fest. Man erwartet weiterhin ein bereinigtes EBITDA zwischen 4,55 und 5,15 Milliarden Euro. Der bereinigte Nettogewinn soll sich zwischen 1,3 und 1,8 Milliarden Euro einpendeln. Das wären zwar immer noch deutliche Rückgänge im Vergleich zum starken Vorjahr (5,68 Mrd. EBITDA, 2,3 Mrd. Nettogewinn 2024), aber immerhin keine kurzfristige Korrektur nach unten.
Um die langfristigen Ziele zu erreichen, investiert RWE weiterhin kräftig. Die Nettoinvestitionen beliefen sich im ersten Quartal auf 2,7 Milliarden Euro, was die Nettoverschuldung von 11,2 Milliarden Euro Ende 2024 auf 15,9 Milliarden Euro per Ende März 2025 ansteigen ließ. Großprojekte wie die Offshore-Windparks Sofia (UK, 1,4 GW) und Thor (Dänemark, 1,1 GW) schreiten voran. Zudem treibt RWE den Ausbau von Batteriespeichern voran und optimiert das Portfolio durch Verkäufe von Minderheitsanteilen an großen Windprojekten. Auch das Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 1,5 Milliarden Euro läuft nach Plan. Es bleibt also spannend, ob der Energieriese die Flaute im ersten Quartal nur als vorübergehende Bö verbuchen kann.
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