RWE schockt die Märkte mit einem unerwarteten Coup: Während die Energiewende Milliarden verschlingt, kündigt der Konzern ein 1,5 Milliarden Euro schweres Aktienrückkaufprogramm an. Eine mutige Wette auf die eigene Zukunft – oder das Eingeständnis, dass lukrative Investitionsmöglichkeiten rar werden?
Die Überraschung des Quartals
Gestern präsentierte RWE nicht nur solide Zahlen, sondern zündete eine echte Finanzbombe. Das milliardenschwere Rückkaufprogramm überraschte selbst erfahrene Marktbeobachter. CEO Markus Krebber begründet den Schritt mit „höheren Unsicherheiten im Investitionsumfeld“ und gestiegenen Renditeerwartungen für neue Projekte von über 8,5 Prozent.
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
– Volumen: Bis zu 1,5 Milliarden Euro
– Laufzeit: Bis zu 18 Monate
– Start: Noch im vierten Quartal 2024
– Hintergrund: Neuausrichtung der Kapitalallokation
Operative Stärke trotz Herausforderungen
Doch kann RWE sich diesen Luxus überhaupt leisten? Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Das bereinigte EBITDA kletterte in den ersten neun Monaten auf 4,0 Milliarden Euro, das Nettoergebnis erreichte 1,6 Milliarden Euro. Besonders die Erneuerbaren-Sparten glänzten:
- Offshore Wind: 1,079 Milliarden Euro EBITDA (Vorjahr: 998 Mio.)
- Onshore Wind/Solar: 990 Millionen Euro EBITDA (Vorjahr: 870 Mio.)
- Flexible Generation: Erwarteter Rückgang auf 1,447 Milliarden Euro
Die Aktie zeigt sich davon beeindruckt – sie notiert nur knapp 2 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch und hat seit Jahresanfang fast 38 Prozent zugelegt.
Investitionsdilemma: Wachstum vs. Aktionärsrendite
Die entscheidende Frage: Steckt hinter dem Rückkauf etwa Kapitulation? RWE reduziert nämlich gleichzeitig die Netto-Barinvestitionen für 2025/2026 auf etwa 7 Milliarden Euro pro Jahr – deutlich unter den ursprünglichen Zielen. Ein alarmierendes Signal in Zeiten, in denen die Konkurrenz im Erneuerbaren-Sektor immer härter wird?
Trotzdem: Die finanzielle Basis bleibt robust. Mit einem Leverage-Faktor von 2,0 liegt RWE komfortabel unter der eigenen Obergrenze von 3,0. Der bereinigte operative Cashflow von 4,4 Milliarden Euro in neun Monaten bietet ausreichend Spielraum für beide Strategien – Wachstum und Aktionärsbelohnung.
Was bedeutet das für Anleger?
RWE demonstriert mit dem Doppelschlag aus Rückkauf und Dividendenerhöhung eindrucksvoll seine finanzielle Stärke. Die Botschaft an die Märkte ist klar: Wir können uns beides leisten – die Energiewende finanzieren und unsere Aktionäre belohnen.
Doch die reduzierten Investitionsziele werfen Fragen auf. Findet der Konzern tatsächlich zu wenig lukrative Projekte? Oder ist dies einfach nur die pragmatische Antwort auf ein schwieriger gewordenes Marktumfeld? Die kommenden Quartale werden zeigen, ob RWE mit dieser Strategie langfristig im harten Wettbewerb der Energieriesen bestehen kann.
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