Der Essener Energiekonzern legt Zahlen vor, mit denen kaum jemand gerechnet hat. Während Analysten deutlich schwächere Ergebnisse auf dem Zettel hatten, knackt RWE die Erwartungen gleich um mehrere Hundert Millionen Euro. Ist das der Befreiungsschlag in einem normalisierten Marktumfeld – oder nur ein Einmaleffekt, der die wahre Lage verschleiert?
Die Kerndaten sprechen zunächst eine klare Sprache: Das bereinigte EBITDA für die ersten neun Monate liegt bei knapp 3,5 Milliarden Euro, das bereinigte Nettoergebnis bei rund 1,3 Milliarden Euro. Der Clou: Der Analystenkonsens hatte lediglich mit 3,14 Milliarden Euro beim EBITDA gerechnet. Die Differenz von über 350 Millionen Euro dürfte so manchen Experten überrascht haben.
Ein Deal in Großbritannien dreht das Spiel
Doch woher kommt dieser unverhoffte Ergebnissprung? Ein wesentlicher Treiber war der Verkauf eines Rechenzentrumsprojekts in Großbritannien. Dieser Deal spülte 225 Millionen Euro in die Kasse und polsterte das Segment der flexiblen Erzeugung kräftig auf. Ohne diesen Einmaleffekt sähe die Bilanz deutlich verhaltener aus – ein Umstand, den Investoren im Hinterkopf behalten sollten.
Dennoch zeigt sich: RWE navigiert geschickt durch ein Umfeld, das sich nach den Extrempreisen der Vergangenheit deutlich beruhigt hat. Die außergewöhnlich hohen Gewinne im Handelsgeschäft und in der flexiblen Stromerzeugung, die das Vorjahr prägten, sind einer Normalisierung gewichen. Hinzu kommt ein unterdurchschnittliches Windaufkommen in Europa, das die Offshore-Produktion bremste.
„Growing Green“ trägt erste Früchte
Was der Konzern strategisch richtig macht, zeigt sich im operativen Geschäft. Die kontinuierliche Expansion im Bereich der erneuerbaren Energien gewinnt an Zugkraft:
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- Neue Onshore-Windparks gehen ans Netz
- Solaranlagen und Batteriespeicher werden in Betrieb genommen
- Die Abhängigkeit vom volatilen Handelsgeschäft sinkt spürbar
- Das operative Wachstum kompensiert teilweise Schwächen in anderen Segmenten
Diese Entwicklung ist mehr als eine Fußnote. Sie zeigt, dass die „Growing Green“-Strategie nicht nur auf dem Papier existiert, sondern operativ greift. In einem normalisierten Markt wird genau diese strategische Neuausrichtung zum entscheidenden Faktor für nachhaltiges Wachstum.
Das Management bleibt bei seiner Linie
Entscheidend für die weitere Kursentwicklung: Finanzvorstand Michael Müller bestätigt die Jahresprognose sowie die strategischen Ziele bis 2030. In einem Umfeld, in dem viele Energiekonzerne ihre Erwartungen zurückschrauben mussten, sendet diese Bestätigung ein starkes Signal. Sie belegt operative Stabilität und gibt der Investmentstory eine verlässliche Basis.
Die RWE Aktie notiert aktuell bei 42,88 Euro und hat sich damit seit Jahresbeginn um beachtliche 45 Prozent verteuert. Mit einem Abstand von über 22 Prozent zum 200-Tage-Durchschnitt zeigt der Titel deutliche Stärke. Die Frage bleibt: Wie nachhaltig ist dieser Kursaufschwung, wenn die Sondereffekte wegfallen und das Marktumfeld weiter normalisiert bleibt?
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