SAP will mit einer KI-Revolution das Geschäft neu erfinden – doch die Börse zuckt nur mit den Schultern. Der Softwarekonzern aus Walldorf verkündet den großen Wurf: Künstliche Intelligenz soll Geschäftsprozesse automatisieren, Entwickler zu „Architekten intelligenter Unternehmen“ machen und eine neue Ära einläuten. Eine millionenschwere Datenpartnerschaft mit Snowflake soll den Turbo zünden. Nur: Die Anleger glauben offenbar nicht daran. Warum läuft die Aktie der großen Vision davon?
Die „Agentic-AI-Revolution“ – großes Versprechen, wenig Konkretes
Im Kern der Strategie steht die sogenannte „Agentic AI“. SAP verspricht Entwicklern neue Werkzeuge, mit denen sie KI-Agenten steuern und intelligente Workflows gestalten können. Das Ziel: Geschäftsprozesse weitreichend automatisieren und die Effizienz in den Kernanwendungen massiv steigern.
Das Management beteuert, KI solle Entwickler nicht ersetzen, sondern ihre Fähigkeiten erweitern. Sie sollen künftig in einer „KI-nativen Ära“ agieren und vernetzte Unternehmen orchestrieren. Doch was nach einer Vision klingt, bleibt vorerst genau das: eine Vision.
Die Kernfragen bleiben unbeantwortet:
- Wann fließen die ersten nennenswerten Umsätze aus der KI-Offensive?
- Wie schnell lassen sich die Entwicklungskosten amortisieren?
- Welche konkreten Wettbewerbsvorteile entstehen gegenüber Microsoft, Oracle oder Salesforce?
Snowflake-Partnerschaft: Datensilos aufbrechen
Um die KI-Pläne mit Substanz zu füllen, hat SAP die Zusammenarbeit mit dem Datenspezialisten Snowflake ausgebaut. Die Partnerschaft soll eine „Business Data Fabric“ schaffen – eine einheitliche Datenlandschaft, die Silos zwischen SAP-Systemen und externen Quellen aufbricht.
Die wichtigsten Bausteine der Daten-Offensive:
- Nahtlose Integration: Snowflakes Daten- und KI-Funktionen werden direkt für SAP-Kunden verfügbar
- Bidirektionaler Datenaustausch: Vermeidung von Duplikaten durch Wiederverwendung bestehender Geschäftslogiken
- Flexible Infrastruktur: Kunden wählen für alle Workloads die passenden Rechen- und Speicheroptionen
Technologisch klingt das schlüssig. Doch auch hier fehlt die entscheidende Komponente: der Nachweis, dass sich diese Architektur schnell in profitables Geschäft verwandeln lässt.
Anleger bleiben skeptisch – und die Zahlen sprechen Bände
Die SAP Aktie notiert bei 217,50 Euro – rund 22 Prozent unter dem Februarhoch von 280,40 Euro. Seit Jahresanfang steht ein Minus von über acht Prozent zu Buche. Die Diskrepanz zwischen der strategischen Vision des Managements und der aktuellen Marktbewertung könnte kaum größer sein.
Der Markt verlangt Beweise statt Versprechen. Die kommenden Quartale werden zeigen müssen, ob die KI-Offensive tatsächlich Wachstum generiert oder ob es bei ambitionierten Ankündigungen bleibt. Solange die finanzielle Wirksamkeit der neuen Strategie nicht unter Beweis gestellt ist, dürfte der Druck auf die Aktie anhalten. Der Konzern muss nun liefern – die Geduld der Investoren ist erschöpft.
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