Der Ölriese Shell hat die Märkte mit einer deutlichen Gewinnwarnung für das zweite Quartal überrascht. Die Aktie könnte unter Druck geraten, nachdem das Unternehmen schwächere Ergebnisse in nahezu allen Geschäftsbereichen ankündigte.
Produktion bricht dramatisch ein
Besonders alarmierend: Die Fördermengen sinken deutlich. Im Upstream-Bereich erwartet Shell nur noch 1,66 bis 1,76 Millionen Barrel pro Tag – ein Rückgang von der bisherigen Produktion von 1,855 Millionen Barrel. Als Gründe nennt das Unternehmen planmäßige Wartungsarbeiten und den Verkauf der nigerianischen Tochter SPDC.
Auch im Gasgeschäft verschlechtert sich die Lage: Die Integrated Gas-Produktion soll auf 900.000 bis 940.000 Barrel pro Tag fallen, verglichen mit 927.000 Barrel im ersten Quartal. Die LNG-Verflüssigungsmengen sinken ebenfalls – von 6,6 Millionen Tonnen auf maximal 6,8 Millionen Tonnen.
Chemiegeschäft rutscht in die Verlustzone
Noch dramatischer wird es im Chemiebereich. Hier erwartet Shell erstmals seit langem Verluste, obwohl die Raffinerieausnutzung von 85% auf bis zu 96% steigen soll. Die Chemieproduktion hingegen bricht von 81% auf nur noch 68% bis 72% ein – Grund sind Wartungsarbeiten am Standort Monaca.
Das bereinigte Ergebnis des gesamten Chemie- und Produktsegments wird unter dem Break-Even liegen. Ein herber Rückschlag für einen Bereich, der eigentlich als Stabilisator gelten sollte.
Handel schwächelt massiv
Auch das wichtige Handelsgeschäft enttäuscht. Bei Renewables and Energy Solutions erwartet Shell deutlich schwächere Trading-Ergebnisse als im ersten Quartal. Das Segment könnte sogar einen Verlust von bis zu 400 Millionen Dollar einfahren.
Einzig im Marketing-Bereich sieht Shell Verbesserungen, allerdings bei gleichzeitig sinkenden Verkaufsvolumen von 2,674 Millionen auf maximal 3 Millionen Barrel pro Tag.
Steuerlast bleibt hoch
Die Steuerbelastung wird weiterhin massiv bleiben. Auf Konzernebene rechnet Shell mit Steuerzahlungen zwischen 2,8 und 3,6 Milliarden Dollar. Allein im Upstream-Bereich werden 1,6 bis 2,4 Milliarden Dollar fällig.
Die Zahlen zeigen: Shell kämpft an mehreren Fronten gleichzeitig. Sinkende Produktion, schwaches Handelsgeschäft und Verluste in der Chemie – das sind keine guten Vorzeichen für die anstehenden Quartalsergebnisse.
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