Shell steht vor einem juristischen Paukenschlag, der Milliarden kosten könnte. Ein britisches Gericht hat entschieden, dass der Ölgigant für jahrzehntealte Umweltschäden in Nigeria haftbar gemacht werden kann – ohne zeitliche Begrenzung. Gleichzeitig kauft das Unternehmen weiter eigene Aktien zurück und schüttet Dividenden aus. Kann Shell die Kosten stemmen oder wird das Nigeria-Risiko zur Belastung?
Gerichtsentscheidung öffnet Millionen-Klagen
Am 20. Juni 2025 fällte der britische High Court ein wegweisendes Urteil: Shell plc und seine nigerianische Tochtergesellschaft können für historische Ölverschmutzungen in den Gemeinden Bille und Ogale zur Rechenschaft gezogen werden. Das Gericht wies Shells Argument zurück, dass Klagen nur fünf Jahre nach den Vorfällen möglich seien.
Besonders brisant: Das Urteil macht deutlich, dass Shell als Mutterkonzern nicht vor Haftungsansprüchen geschützt ist. Falls das Unternehmen seine Infrastruktur nicht ausreichend vor illegalem Anzapfen oder Raffinieren schützte, könnte es für die daraus resultierenden Schäden haftbar gemacht werden. Ein vollständiger Prozess ist für 2027 angesetzt – dann wird Shells Geschäftstätigkeit in Nigeria über viele Jahre hinweg unter die Lupe genommen.
Aktienrückkäufe trotz Rechtsrisiken
Trotz der juristischen Unsicherheiten hält Shell an seiner Kapitalrückführung fest. Am selben Tag des Gerichtsurteils kaufte der Konzern eigene Aktien an der Londoner Börse und Euronext Amsterdam zurück – Teil eines 3,5 Milliarden Dollar schweren Rückkaufprogramms, das im Mai 2025 angekündigt wurde.
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Die Botschaft ist klar: Das Management zeigt Vertrauen in den eigenen Unternehmenswert. Auch die für den 23. Juni 2025 geplante Dividendenzahlung läuft planmäßig. Shell setzt damit ein Signal, dass die Nigeria-Risiken die Ausschüttungspolitik nicht beeinträchtigen sollen.
Institutionelle Investoren bleiben optimistisch
Der Markt reagiert gemischt auf die Entwicklungen. Während die Rechtsrisiken Unsicherheit schaffen, zeigen institutionelle Anleger weiterhin Interesse. Mehrere Investmentfirmen haben ihre Shell-Positionen im ersten Quartal deutlich aufgestockt – Childress Capital Advisors um 75,9 Prozent, Stonegate Investment Group um 56,4 Prozent.
Diese Bewegungen deuten darauf hin, dass professionelle Investoren trotz der Nigeria-Problematik an das langfristige Potenzial der Aktie glauben. Ob diese Einschätzung richtig ist, dürfte sich spätestens 2027 beim Hauptverfahren zeigen.
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