Der Ölpreis schießt in die Höhe – eine Entwicklung, die den Aktienkursen von Energieriesen wie Shell typischerweise Auftrieb verleiht. Doch während die Märkte auf geopolitische Spannungen reagieren, rücken auch altbekannte Konfliktlinien im Nigerdelta wieder in den Fokus. Wie passt das zusammen und was bedeutet es für Anleger?
Rückenwind vom Ölmarkt
Die Nachricht, dass Israel mutmaßlich den Iran angegriffen hat, sorgte für einen beachtlichen Sprung beim Ölpreis. Die für Europa wichtige Sorte Brent Crude Oil verteuerte sich über Nacht um rund 8 Prozent. Solche Preisanstiege sind in der Regel Balsam für die Seelen der Aktionäre von Ölkonzernen. Höhere Verkaufspreise für das schwarze Gold können direkt die Ertragsaussichten verbessern und die Kassen sprudeln lassen. Für die Shell-Aktie könnte sich hier also kurzfristig ein positiver Impuls ergeben.
Echo aus dem Nigerdelta – Mehr als nur Geschichte?
Doch während der Ölmarkt für gute Laune sorgt, kommen aus Nigeria Misstöne, die an die komplexen Herausforderungen der Branche erinnern. Dort hat Präsident Tinubu die sogenannten "Ogoni Nine" posthum begnadigt. Diese Aktivisten, darunter der Schriftsteller Ken Saro-Wiwa, waren vor rund drei Jahrzehnten hingerichtet worden, nachdem sie gegen die Umweltzerstörung durch die Ölförderung in Ogoniland protestiert hatten – eine Region, in der auch Shell damals umfangreich tätig war.
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Shell selbst hat die Ölförderung in dem betroffenen Gebiet bereits in den frühen 1990er Jahren eingestellt und seine dortigen Anlagen später veräußert. Der Konzern weist nach wie vor jegliche Verantwortung oder ein Fehlverhalten im Zusammenhang mit den damaligen Ereignissen von sich. Die Begnadigungsinitiative stößt bei Ogoni-Aktivisten auf Ablehnung; sie fordern eine vollständige Rehabilitierung und werfen der Regierung vor, die eigentlichen Probleme wie die fortbestehende Umweltverschmutzung nicht anzugehen.
Auch wenn Shell dort nicht mehr direkt operiert, zeigen die aktuellen Diskussionen und die Kritik an Plänen der nigerianischen Regierung, die Ölförderung in Ogoniland möglicherweise wieder aufzunehmen, die anhaltende Brisanz des Themas. Für Investoren im Ölsektor unterstreicht dies die Bedeutung von Umweltstandards und sozialer Verantwortung. Die Papiere von Shell bewegen sich somit in einem Spannungsfeld: Einerseits lockt der potenziell steigende Ölpreis, andererseits bleiben die ökologischen und ethischen Aspekte des Geschäftsmodells unter kritischer Beobachtung.
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