Starke Zahlen präsentiert, der Ausblick bestätigt – und dennoch gaben die Aktien von Siemens zuletzt nach. Ein Paradoxon, das Anleger aufhorchen lässt. Was bremst den Industriekonzern trotz solider Ergebnisse aus und welche Signale sendet das Management?
Solide Zahlen, verhaltene Reaktion
Siemens konnte im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 mit robusten Ergebnissen aufwarten. Der Gewinn stieg um beachtliche elf Prozent auf 2,4 Milliarden Euro, während der Umsatz um sieben Prozent auf 19,8 Milliarden Euro kletterte. Diese Zahlen unterstreichen die Fähigkeit des Konzerns, auch in einem anspruchsvollen globalen Wirtschaftsumfeld zu bestehen.
Doch die positive Nachrichtenlage konnte die Aktie nicht beflügeln – im Gegenteil. Nach Veröffentlichung der Zahlen kam es zu Kursabgaben, am Freitag schloss das Papier bei 220,05 Euro mit einem Minus von 1,08%. Analysten verwiesen auf eine anhaltend schwache Entwicklung im wichtigen Digitalgeschäft und überraschend niedrige operative Barmittelzuflüsse als mögliche Gründe für die Zurückhaltung der Investoren.
Sorgenkind Digitalsparte: Restrukturierung mit Lichtblicken?
Besonderes Augenmerk richtet sich weiterhin auf die Sparte Digital Industries. Hier musste Siemens einen Umsatzrückgang von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Der Konzern hält an seinen Plänen fest, tausende Stellen in diesem Bereich abzubauen – eine strukturelle Entscheidung, wie betont wird, und keine Reaktion auf die aktuelle Quartalslage. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Siemens hierfür mit Restrukturierungskosten zwischen 500 und 600 Millionen Euro.
Doch gibt es auch positive Signale?
- Automatisierung in China: Hier zeichnet sich ein Ende des Lagerbestandsabbaus ab.
- KI-Offensive: Siemens erweitert sein Angebot und plant, das Industrial-Copilot-Ökosystem mit KI-Agenten zu stärken.
- Deutschland: Im Heimatmarkt waren die Automatisierungsaufträge zuletzt jedoch rückläufig.
Diese Entwicklungen zeigen ein gemischtes Bild, das die Anleger offenbar verunsichert.
Management bestätigt Ausblick – Aktie bleibt volatil
Trotz der Herausforderungen in einzelnen Bereichen bestätigten Konzernchef Roland Busch und Finanzchef Ralf P. Thomas den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. Siemens erwartet weiterhin tendenziell steigende Gewinne und einen Umsatzanstieg. Für das Gesamtjahr wird ein vergleichbares Umsatzwachstum von drei bis sieben Prozent angestrebt.
Die Aktie zeigte sich zuletzt entsprechend bewegt, die Volatilität lag bei beachtlichen 56,74% auf 30-Tage-Sicht. Trotz der jüngsten Rücksetzer steht seit Jahresbeginn aber immer noch ein sattes Plus von 16,71% zu Buche, und auf Sicht von 30 Tagen legte der Kurs sogar um 18,91% zu, was die zugrundeliegende Stärke unterstreicht.
Global aufgestellt gegen Unsicherheiten
Siemens sieht sich dank seiner breiten internationalen Präsenz gut gerüstet, um auf globale Herausforderungen, wie beispielsweise US-Zölle, flexibel reagieren zu können. Die diversifizierte Wertschöpfungskette mit einer starken Verankerung auch in den USA spielt hier eine wichtige Rolle. Die aktuellen Zahlen untermauern, dass der Konzern trotz eines unsicheren Marktumfelds in der Lage bleibt, solide Ergebnisse zu liefern, auch wenn der Weg für einzelne Sparten steinig bleibt. Die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens dürfte somit auch weiterhin ein entscheidender Faktor für den Erfolg sein.
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