Siemens Aktie: Verdopplungs-Offensive oder Enttäuschung?

Siemens meldet Rekordgewinn von 10,4 Milliarden Euro, doch die Aktie verliert über 5 Prozent. Grund sind sinkende Quartalsgewinne und Bedenken zur Umsetzung der ambitionierten Digitalisierungspläne.

Kurz zusammengefasst:
  • Rekordgewinn von 10,4 Milliarden Euro im Geschäftsjahr
  • Digitalgeschäft soll in fünf Jahren verdoppelt werden
  • Geplante Abspaltung der Healthineers-Tochtergesellschaft
  • Negative Währungseffekte belasten Ausblick

Die Aktie von Siemens rutschte am Donnerstag um über 5 Prozent ab – trotz eines Rekordgewinns und ehrgeiziger Wachstumspläne. Der Technologiekonzern meldete für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024/25 einen Gewinn nach Steuern von 10,4 Milliarden Euro, ein Plus von 16 Prozent. Zum dritten Mal in Folge erreichte Siemens damit einen Höchstwert. Die Dividende soll um 15 Cent auf 5,35 Euro steigen.

Doch was brachte die Anleger zum Verkaufen? Die Antwort liegt in einem Zahlendetail: Im Quartalsvergleich zum Vorjahr sank der Gewinn nach Steuern um rund 13 Prozent. Das wiegt schwerer als die Jahresbilanz, denn es zeigt die aktuelle Dynamik.

Digitalgeschäft soll explodieren

Vorstandschef Roland Busch präsentierte beim Kapitalmarkttag am Donnerstag ambitionierte Ziele. Das mittelfristige Umsatzwachstum soll auf 6 bis 9 Prozent steigen – bisher lag die Spanne bei 5 bis 7 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 peilt Siemens ein Wachstum von 6 bis 8 Prozent an.

Der Fokus liegt dabei klar auf dem Digitalgeschäft. Busch will den Umsatz in diesem Bereich innerhalb von fünf Jahren verdoppeln – mit einem jährlichen Wachstum von 15 Prozent. Von 9,4 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr soll es bis 2030 auf knapp 19 Milliarden Euro hochgehen. Eine Milliarde Euro fließt in den nächsten drei Jahren in KI-Angebote.

Regional setzt Siemens verstärkt auf die USA, China und Indien. Während einige Sparten wie Digital Industries mit 30 Prozent mehr Auftragseingängen und Smart Infrastructure mit 12 Prozent Ergebnisplus glänzten, drückten andere Bereiche die Gesamtbilanz.

Healthineers-Trennung nimmt Fahrt auf

Parallel kündigte Siemens die schrittweise Abspaltung der Medizintechnik-Tochter Healthineers an. In einem ersten Schritt sollen 30 Prozent der Healthineers-Aktien direkt an die Siemens-Aktionäre ausgegeben werden. Der Mutterkonzern würde dann nur noch maximal 37 Prozent halten. Mittelfristig soll Healthineers als reine Finanzbeteiligung geführt werden.

Analysten wie Rizk Maidi von Jefferies rechnen mit einer längeren Hängepartie. Eine finale Zustimmung aller Gremien dürfte erst im Februar 2027 erfolgen. Bis dahin will Siemens seinen 67-Prozent-Anteil bereits reduzieren.

Negative Währungseffekte belasten Ausblick

Für das neue Geschäftsjahr warnt Siemens vor erheblichen Herausforderungen. Negative Währungseffekte und Integrationskosten könnten das Wachstum bremsen. JPMorgan-Experte Phil Buller sieht in den Quartalszahlen die geringste Bedeutung – entscheidender seien Ausblick und Strategiepläne.

Die Aktie weitete ihre Verluste am Donnerstagmorgen zweitweise auf 4,81 Prozent aus und fiel auf 238,35 Euro. Nach einem Jahresplus von 34 Prozent scheinen Anleger nun Gewinne mitzunehmen. Die Frage bleibt: Kann Siemens seine Digitaloffensive umsetzen oder wiegen die aktuellen Belastungen schwerer?

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