Siemens Energy könnte dank seines indischen Tochterunternehmens einen Buchgewinn von rund 500 Millionen Euro einfahren. Doch der Energiekonzern steht vor einem strategischen Balanceakt: Während das Netzgeschäft boomt, kämpft die Windkraftsparte weiter mit Problemen. Wie nachhaltig ist der jüngste Höhenflug der Aktie?
Indien-Geschäft als Cash-Booster
Die Börsennotiz von Siemens Energy India Limited sorgt für frischen Rückenwind. Analysten von JP Morgan rechnen mit einem nicht-cashwirksamen Buchgewinn von etwa einer halben Milliarde Euro im dritten Quartal. Hintergrund:
- Der Konzern hält Anteile an Siemens India und Siemens Energy India Limited
- Siemens Energy muss die Mehrheit an Siemens Energy India Limited übernehmen – ein klares Bekenntnis zum Wachstumsmarkt Indien
- Finanzielle Bedenken wegen dieser Verpflichtung scheinen vom Tisch
"Die Transformation im Energiesektor ist komplexer und teurer als ursprünglich angenommen", räumt CEO Christian Bruch im Interview ein. Doch die Auftragslage von über 100 Milliarden Euro spricht für sich.
Netztechnologie vs. Windkraft: Die Zwei-Geschwindigkeiten-Strategie
Während die Windkraftsparte weiterhin Kopfzerbrechen bereitet, entwickelt Siemens Energy in anderen Segmenten beachtliche Dynamik:
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- Netztechnologien und Gasturbinen profitieren vom globalen Infrastrukturausbau
- Die Auftragspipeline bleibt prall gefüllt
- Indien entwickelt sich zum strategischen Schlüsselmarkt
Die Deutsche Bank bestätigte am Freitag ihr "Buy"-Rating, während JP Morgan bei "Neutral" bleibt. Diese geteilten Analystenmeinungen spiegeln die Zerrissenheit des Konzerns wider: Starke Wachstumsbereiche auf der einen, anhaltende Herausforderungen auf der anderen Seite.
Kursrally auf dem Prüfstand
Mit einem Plus von über 250% in den letzten zwölf Monaten hat die Siemens Energy-Aktie Anleger begeistert. Doch der RSI von 43,7 deutet auf keine überhitzte Situation hin. Spannend wird es beim Anlauf auf das 52-Wochen-Hoch von 88,80 Euro – aktuell fehlen nur noch 1,6%.
Die Frage ist: Kann das Indien-Geschäft den nächsten Schub liefern – oder steht die Aktie vor einer Konsolidierung nach dem steilen Aufstieg? Die kommenden Quartalszahlen werden hier entscheidende Hinweise liefern.
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