Eine neue Sektorstudie von Exane BNP Paribas hat den Kursverlauf von Siemens Healthineers spürbar ausgebremst. Die französische Großbank nimmt den Medizintechnik-Spezialisten aus der Reihe ihrer Favoriten und setzt stattdessen stärker auf Wettbewerber wie Sartorius und Fresenius. Wie schwer wiegt diese Neubewertung vor dem Hintergrund operativer Fortschritte im Konzern?
Exane wird vorsichtiger
Exane BNP Paribas hat ihr Rating für Siemens Healthineers von „Outperform“ auf „Neutral“ gesenkt und zugleich das Kursziel auf 48 Euro reduziert. Die Studie wurde am 10. Dezember veröffentlicht und wirkt heute weiter nach.
Die Analysten blicken dabei besonders auf das Jahr 2026. Sie erwarten ein „zweigeteiltes Jahr“ für die europäische Medizintechnikbranche: Die Kursentwicklung der einzelnen Titel dürfte sich stärker auseinanderentwickeln, anstatt im Gleichklang zu laufen. In diesem Szenario sieht Exane für Siemens Healthineers aktuell weniger Kurspotenzial als für Teile der Konkurrenz.
Am Markt führte die Herabstufung bereits gestern zu einem Rückgang von rund 1,4 Prozent auf Kurse um 43 Euro. Heute notiert die Aktie bei 42,90 Euro und damit weiterhin unter ihrem 50- und 200-Tage-Durchschnitt. Seit Jahresbeginn steht ein Minus von knapp 16 Prozent zu Buche; der Abstand zum 52-Wochen-Hoch beträgt gut 25 Prozent.
Konkurrenzvergleich: Sartorius und Fresenius bevorzugt
Besonders deutlich wird die veränderte Einschätzung im direkten Sektorvergleich. Während Siemens Healthineers auf „Neutral“ zurückgestuft wurde, hebt Exane BNP Paribas den Rivalen Sartorius auf „Outperform“ an. Auch Fresenius zählt in der Studie zu den bevorzugten Werten.
Damit verschiebt sich das Bild innerhalb der europäischen Medizintechnik:
- Siemens Healthineers: Herabstufung auf „Neutral“, Kursziel 48 Euro
- Sartorius: Hochstufung auf „Outperform“
- Fresenius: Zu den „Top Picks“ der Bank gezählt
- Branchenausblick: „Zweigeteiltes Jahr 2026“ mit stärkerer Streuung der Performance
Für Siemens Healthineers bedeutet dies: Der Titel gehört aus Sicht von Exane derzeit nicht zu den Kandidaten mit dem größten Aufholpotenzial. Das belastet vor allem die Stimmung bei institutionellen Investoren, die Sektorstudien großer Häuser eng verfolgen.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Siemens Healthineers?
Operative Seite: Varian kooperiert mit Telix
Parallel zur Analystenstudie gab es eine operative Nachricht, die eher in Richtung langfristiges Wachstum zielt. Varian, ein Unternehmen von Siemens Healthineers, kündigte eine strategische klinische Zusammenarbeit mit Telix Pharmaceuticals an.
Kern der Kooperation ist die Entwicklung integrierter Anwendungen in der Theranostik und Strahlentherapie. Der erste Fokus liegt auf der Behandlung von Prostatakrebs auf Basis der PSMA-PET-Bildgebung. Ziel ist es, Präzisionsonkologie und Strahlentherapie enger zu verzahnen und so bessere, individuellere Therapien zu ermöglichen.
Branchenbeobachter sehen in dieser Allianz einen technologisch sinnvollen Schritt, der die Position im Markt für Krebsbehandlung stärken kann. Kurzfristig kann diese Meldung die Belastung durch die Herabstufung allerdings nicht auffangen, da es sich um eine eher langfristig wirkende Initiative handelt.
Marktlage und Ausblick
Die Aktie tut sich aktuell schwer, verlorenes Vertrauen größerer Adressen zurückzugewinnen. Der Verlust des „Outperform“-Status bei einer einflussreichen Investmentbank wie Exane BNP Paribas wiegt spürbar, zumal Wettbewerber im gleichen Atemzug positiv hervorgehoben werden.
Gleichzeitig liegt das neue Kursziel von 48 Euro weiterhin über dem aktuellen Niveau von 42,90 Euro. Das signalisiert, dass Exane keine grundlegenden Zweifel am Geschäftsmodell hat, sondern vor allem das relative Kurspotenzial im Sektor neu sortiert. In der Praxis heißt das: Kurzfristig richtet sich der Blick vieler Anleger eher auf die von der Bank bevorzugten Titel.
Solange konkrete Ergebnisse aus Projekten wie der Varian-Telix-Kooperation noch nicht in den Zahlen sichtbar sind, spricht vieles für ein Umfeld mit begrenztem Schwung nach oben. Eine spürbare Verbesserung des Sentiments dürfte erst dann einsetzen, wenn operative Fortschritte klarer werden und sich im Vergleich zur Sektorentwicklung positiv abheben.
Siemens Healthineers-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Siemens Healthineers-Analyse vom 12. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Siemens Healthineers-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Siemens Healthineers-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 12. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Siemens Healthineers: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
