Siemens Healthineers Aktie: Historischer Absturz!
Der 5. November 2025 wird bei Siemens Healthineers als schwarzer Dienstag in die Unternehmensgeschichte eingehen: Nach Vorlage der Quartalszahlen stürzte die Aktie um bis zu 12,7% ab – der größte Intraday-Verlust seit Börsengang. Doch was hat die Anleger derart verschreckt? Schwache Zahlen allein können es nicht gewesen sein – die explosive Mischung aus drei Hiobsbotschaften macht die Tragweite deutlich.
Zollschock trifft alle Geschäftsbereiche
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 6,32 Milliarden Euro Umsatz im vierten Quartal statt erwarteter 6,45 Milliarden Euro. Noch brisanter ist der Ausblick für 2026:
- Erwartetes Umsatzwachstum: nur 5-6%
- Bereinigter Gewinn je Aktie: lediglich 2,20-2,40 Euro
- Zollbedingte Mehrkosten: Verdopplung von 200 auf 400 Millionen Euro
„Die Ergebnisse sind sehr schwach“, kommentierte ein Händler trocken. Verantwortlich dafür sind vor allem drastisch gestiegene US-Importzölle, die nach CFO Jochen Schmitz „negative Auswirkungen in allen Segmenten“ entfalten. Die Hoffnung des Managements: mittelfristige Abmilderung durch Preisanpassungen, Kostensenkungen und Produktionsverlagerungen.
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Siemens wackelt: Mehrheitsverkauf in Sicht?
Doch damit nicht genug: Parallel zu den enttäuschenden Zahlen sorgt eine weitere Nachricht für Nervosität. Siemens AG, mit 71,12% Hauptaktionär, prüft eine Reduzierung ihrer Beteiligung auf unter 50%. Die Vorbereitungen laufen bereits: „Wir führen Gespräche mit Ratingagenturen und haben viele Angebote von Banken“, bestätigte CFO Schmitz.
Was bedeutet das konkret? Ein Mehrheitsverkauf würde die Eigentümerstruktur fundamental verändern. CEO Bernd Montag betont zwar: „Das Wichtigste ist Klarheit“ – doch genau die fehlt den Investoren derzeit. Der Siemens Kapitalmarkttag am 13. November könnte die Wende bringen. Oder weitere Unsicherheit säen.
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Geschäftsmix zeigt Licht und Schatten
Ein Blick auf die einzelnen Segmente offenbart unterschiedliche Geschwindigkeiten:
Starke Bereiche:
– Imaging: +6,5% Wachstum, starke Marge von 20,6%
– Advanced Therapies: +3,8% Wachstum, Marge bei 17,5%
Sorgenkinder:
– Diagnostics: praktisch Nullwachstum (-0,3%)
– Varian: nur +1,4% trotz Kostensenkungen
Die Book-to-Bill-Ratio von 1,14 deutet zwar auf solide Nachfrage hin. Doch der aktuelle Kurs von 43,79 Euro liegt bereits 24% unter dem 52-Wochen-Hoch von 57,78 Euro – und damit gefährlich nahe am Jahrestief von 42,75 Euro.
Kann die Dividende die Anleger versöhnen?
Bei aller Unsicherheit gibt es einen Lichtblick: Der Vorstand schlägt eine Dividendenerhöhung auf 1,00 Euro je Aktie vor (Vorjahr: 0,95 Euro). Der Free Cashflow von 2,7 Milliarden Euro gibt dafür Spielraum. Doch reicht das aus, um Vertrauen zurückzugewinnen?
Die nächsten Tage werden entscheidend sein. Sollte Siemens am 13. November tatsächlich einen Teilverkauf ankündigen, könnte weiterer Druck auf die Aktie folgen. Die Kombination aus Zollbelastungen, schwachem Ausblick und Eigentümerunsicherheit hat den Medizintechnik-Konzern in eine seiner schwierigsten Phasen seit dem Börsengang manövriert.
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